Vom Hörrohr zum Hightech-Wunder
Ein gutes Gehör war und ist bis heute lebenswichtig. Deshalb haben sich schon unsere Vorfahren verschiedener Hilfsmittel bedient, um ihre Hörleistung zu optimieren. Jäger und Sammler nutzten beispielsweise Büffelhörner, um Beutetiere besser zu hören. An diesem Prinzip – die Form der eigenen Ohrmuschel zu erweitern – hat sich bis ins späte 19. Jahrhundert kaum etwas geändert.
Erst analoge, dann digitale Hörgeräte
Erst durch die Erfindung des Telefons wurden elektronische Klangverstärker möglich. Diese Geräte waren im Vergleich zu heutigen Hörgeräten riesig, kaum alltagstauglich und funktionierten wie die ersten „Fernsprecher“: Ein Mikrofon fing den Schall ein, ein Hörer gab ihn lauter wieder aus. Der Einsatz von Transistoren ab der Mitte des 20. Jahrhunderts machte Hörgeräte kleiner , sodass sie dauerhaft hinter dem Ohr getragen werden konnten.
Ein weiterer Quantensprung in der Geschichte des Hörgeräts war die Digitalisierung. Moderne Hörgeräte sind seitdem nicht nur winzig kleine und komfortable Hightech-Wunder, die im Verborgenen Höchstleistung erbringen. Ihre intelligente Technik sorgt auch dafür, dass ihr Träger hört, was wichtig ist. Hintergrundgeräusche werden ausgeblendet, die richtigen Frequenzen verstärkt. Dadurch bieten Hörgeräte heute ein authentisches, brillantes Hörerlebnis.
Smart vernetzte Ohren
Doch Forschung und Entwicklung stehen nicht still. Ein noch relativ junger Trend vernetzt Hörsysteme mit Smartphones, Stereoanlagen, TV oder Navigationssystemen im Auto. Dadurch können Träger beispielsweise Musik von ihrem Smartphone direkt auf ihr Hörgerät streamen oder Einstellungen ihrer Hörsysteme per App auf ihrem Smartphone ändern. Auch der Remote-Support aus der Ferne durch einen Hörakustiker ist über eine Internetverbindung möglich.
Bluetooth ist hierbei der der gebräuchlichste Funkstandard, aber auch WLAN-Verbindungen sind mittlerweile möglich. Einige Hörsysteme-Hersteller entwickeln außerdem ihre eigenen Funkprotokolle und verwenden diese. Die Möglichkeiten der Vernetzung von Hörgeräten mit Multimedia- & Smart-Home-Systemen sind noch lange nicht ausgeschöpft. So kann sich der Hörgeräte-Träger zum Beispiel auch Rauchmelder-Warnungen oder die Türklingel direkt in seine Hörgeräte übertragen lassen.
Energieversorgung
Einige Hersteller forschen an der Optimierung der Energieversorgung von Hörgeräten, dabei setzen sie auf aufladbare Lithium-Ionen-Akkus, wie sie in Handys gang und gäbe sind. Andere forschen an der Nutzung von Brennstoffzellen als Energielieferanten.

