Warum hört unser rechtes Ohr besser?

Warum hört unser rechtes Ohr besser?

Prasseln viele Höreindrücke auf uns ein, hört unser rechtes Ohr besser als das linke. Denn alles, was wir mit rechts aufnehmen, können wir besser verarbeiten. Zudem gibt es Unterschiede in der Verarbeitung von Sprache und Musik.

Seit längerem wissen wir, dass die Hörzentren unserer beiden Gehirnhälften akustische Reize unterschiedlich interpretieren. Die linke Seite ist hauptsächlich für die Verarbeitung von Sprache und anderen schnell wechselnden Signalen zuständig. Die rechte Gehirnhälfte konzentriert sich hingegen auf die Verarbeitung von Tönen und Musik. Aufgrund der kreuzvernetzten Struktur unseres Gehirns steuert die linke Seite die rechte Körperseite, einschließlich des rechten Ohres, und umgekehrt. Deshalb hört unser rechtes Ohr besser als das linke.

Wie funktioniert die Verarbeitung auditiver Reize im Gehirn?

Unser Gehirn nimmt kontinuierlich Sinneseindrücke wahr und interpretiert diese. Im für das Gehör zuständigen Bereich identifiziert es Klänge und Geräusche, vergleicht sie mit bereits gespeicherten Informationen und ordnet ihnen Bedeutung zu. Diese Fähigkeit entwickeln wir im Laufe unseres Lebens weiter, indem wir lernen, Gehörtes zu verstehen und in unserem Umfeld zu verorten. Zum Beispiel ermöglicht uns das Hören von Schall, Entfernungen abzuschätzen und uns zu orientieren. Nicht alle akustischen Informationen gelangen jedoch in unser Bewusstsein, da das Gehirn Geräusche herausfiltert, die es als unwichtig erachtet.

Linkes Ohr mag Musik, rechtes Ohr mag Sprache

Die Verarbeitung akustischer Reize im Ohr beginnt schon lange, bevor der Reiz im Gehirn ankommt. Unser linkes Ohr verstärkt längere Töne wie Musik, unser rechtes Ohr hingegen reagiert besonders auf schnelle Geräusche wie Sprache. Bereits bei unserer Geburt sind unsere Ohren in der Lage, zwischen unterschiedlichen Arten von Geräuschen zu unterscheiden und sie an die dafür zuständige Gehirnhälfte zu senden.
In unserer linken Gehirnhälfte, in der unter anderem die Zentren für Sprache und Erinnerungsvermögen liegen, lassen sich Impulse besser verarbeiten. Dieses Phänomen ist übrigens bei Kindern bis 13 Jahren besonders ausgeprägt. Deshalb können sie Gesagtes, das sie mit dem rechten Ohr hören, besser wahrnehmen, verarbeiten und sich auch besser merken. Das könnte auch erklären, warum Kinder mit einer Schwerhörigkeit auf dem rechten Ohr größere Probleme in der Schule haben als Kinder, die mit dem linken Ohr schlecht hören. Aber auch Erwachsenen fällt das Hören mit dem rechten Ohr in schwierigen Hörsituationen einfacher.

Rechtes Ohr ist effektiver

Eine Untersuchung mit jungen Erwachsenen im Alter von 19 bis 28 Jahren mittels eines dichotischen Hörtests hat ergeben, dass unter extremen Anforderungen das rechte Ohr im Durchschnitt um acht Prozent effektiver ist als das linke. Während des Tests hörten die Probanden über Kopfhörer gleichzeitig unterschiedliche „Programme“ von Zahlen und Begriffen in ihren linken und rechten Ohren und sollten alle Informationen behalten. Bei langsamer Sprechgeschwindigkeit waren beide Ohren gleich leistungsfähig. Erst bei erhöhtem Sprechtempo zeigte sich die Überlegenheit des rechten Ohrs.

Gehör wird durch Dauerbelastung überstrapaziert

Ganz unabhängig, ob rechtes oder linkes Ohr, unser sensibles und immer aufnahmebereites Gehör wird im Laufe der Jahre durch Lärm und die stetige Dauerbelastung ganz schön strapaziert. Dabei werden die feinen Härchen im Innenohr geschädigt und sind dann nicht mehr in der Lage, Töne weiterzuleiten. Das kann zu einer Schwerhörigkeit führen. In der Regel gehen zuerst die höheren Frequenzen verloren, wie beispielsweise der Zirpen der Grillen oder das Zwitschern der Vögel. Später fällt es dann immer schwerer beispielsweise einem Gespräch in einer lauten Umgebung zu folgen.

Regelmäßig zum Hörtest

Da sich eine Hörschädigung umso besser behandeln lässt, je früher sie erkannt wird, ist es so wichtig, regelmäßig einen Hörtest zu machen. Hinzu kommt, dass das Gehör auch altersbedingt nachlässt. Der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e.V. (BVHI) und andere Verbände der Branche (www.initiative-hörgesundheit.de) fordern deshalb, die Einführung eines regelmäßigen Hörscreenings ab einem Alter von 50 Jahren als regelmäßige Vorsorgeleistung für gesetzlich Krankenversicherte. Denn ein regelmäßiges Hörscreening ab 50 würde dazu führen, dass mehr Menschen rechtzeitig eine Diagnose bekämen und ihre Schwerhörigkeit professionell versorgen lassen könnten. Das wiederum würde die Folgekosten und Folgeerkrankungen verringern und einer sinkenden Lebensqualität entgegenwirken.

Ab einem Alter von etwa 50 Jahren lassen unsere Ohren, meist schleichend, nach. Wir informieren Sie über Altersschwerhörigkeit und warum auch die Konzentrationsfähigkeit eine Rolle beim Hören spielen kann.

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