Sommerspaß mit Hörgerät
Die wärmste Jahreszeit bietet Erholung und unvergessliche Erfahrungen. Ob am Strand, auf Festivals oder beim Schwimmen – der Sommer bietet zahlreiche Möglichkeiten, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dies gilt ebenso für Hörgeräteträger. Jedoch machen sich einige Sorgen um die empfindlichen Geräte und können aufgrund dessen nicht zur Ruhe kommen. Folgend erfahren Sie, wie Sie mit Ihrem Hörgerät gut durch den Sommer kommen und dabei kein Erlebnis verpassen.
Was kann ich vorbereitend tun?
Vor Beginn des Sommers ist es wichtig, die eigenen Hörsysteme überprüfen zu lassen und gegebenenfalls zu warten oder anpassen zu lassen, sodass diese den Temperaturen und Herausforderungen des Sommers gewachsen sind. Gehen Sie zu Ihrem Hörakustiker, der regelmäßig beratend an Ihrer Seite steht. Der Hörakustiker kann sicherstellen, dass alle Teile einwandfrei funktionieren und die Geräte optimal auf Ihre Hörbedürfnisse eingestellt sind.
Darüber hinaus kann es sich als sinnvoll erweisen, über spezielle Hörgeräte nachzudenken, die wasserresistent sind, wenn man z.B. regelmäßig Wassersport treibt. Ihr Hörakustiker hilft Ihnen gerne, das richtige Modell für Sie zu finden, welches sowohl Ihren Bedürfnissen entspricht als auch Ihnen Unbeschwertheit beim Schwimmen oder anderen sportlichen Aktivitäten bietet.
Was ist der Unterschied zwischen wasserfesten und wasserdichten Hörgeräten?
Der entscheidende Unterschied liegt im Grad des Schutzes vor Feuchtigkeit und Wasser sowie den speziellen Bedingungen, unter denen ein Hörgerät sicher verwendet werden kann. Ein wasserfestes Hörgerät ist so konzipiert, dass es gegen gelegentliche Spritzer und Feuchtigkeit geschützt ist, wie beispielsweise Regentropfen und Schweiß.
Ein wasserdichtes Hörgerät hingegen bietet einen höheren Schutzgrad und kann für längere Zeiträume vollständig in Wasser eingetaucht werden, ohne Schaden zu nehmen. Moderne Hörgeräte werden oft mit „IP68-Zertifizierung“ hergestellt. Dadurch ist das Hörgerät staubdicht und ermöglicht gleichzeitig ein kurzzeitiges Untertauchen von maximal 30 Minuten in bis zu 1,5 Metern Wassertiefe. Auch neuste Hörimplantate verfügen über die Funktionalität. Generell ist besonders bei Salzwasser, was als besonders aggressiv gilt, weiterhin Vorsicht geboten. Der Grund hierfür sind Salzkristalle, die sich im Gerät festsetzen und somit die Funktionalität des Hörgeräts einschränken können. Aktuell gibt es keine Hörgeräte, die dauerhaft wasserdicht sind. Für den Audioprozessor bei Hörimplantaten gibt es spezielle Schutzhüllen, die das Gerät, welches am Kopf anliegt, schützen. Es ist wichtig, die spezifischen Herstellerinformationen und -richtlinien zu beachten, um sicherzustellen, dass das Hörgerät oder Hörimplantat den empfohlenen Bedingungen entspricht. Bei Unsicherheiten fragen Sie Ihren Hörakustiker.
Was tun, wenn das Hörgerät nass geworden ist?
Wenn ein Hörgerät, das nicht mit einer IP-Schutzart versehen ist, nass wird, wenden Sie sich am besten an Ihren Hörakustiker. Dieser führt dann eine professionelle Trocknung durch. Hierbei wird verhindert, dass das Wasser im Hörsystem einen größeren Schaden anrichtet. Für kleinere Missgeschicke erweisen sich sogenannte Trockenkapseln oder auch Trockenboxen als äußerst hilfreich. In jedem Fall sollte zuerst die Batterie aus dem Hörgerät entnommen werden, bevor der Trocknungsvorgang gestartet wird.
Festivals, Konzerte und Co. mit Hörgerät
Sommer wird von vielen mit Musik verbunden – und das nicht zu Unrecht! Musikalische Veranstaltungen sind ein fester, wenn auch lauter Bestandteil des sommerlichen Vergnügens. Der Besuch solcher Events kann für Menschen mit Hörgeräten eine Herausforderung darstellen, aber mit den richtigen Tipps können auch Sie das Erlebnis voll und ganz genießen:
Ohrstöpsel oder Gehörschutz können die Umgebungslautstärke verringern und gleichzeitig die Klangqualität bewahren. Es gibt auch spezielle Gehörschutzprodukte für Hörgeräteträger, wie Otoplastiken oder Gehörschutzstöpsel. Um eine Überlastung zu vermeiden, sollte das Hörgerät auf eine angemessene Lautstärke eingestellt werden. Viele moderne Hörgeräte verfügen über automatische Anpassungen oder manuelle Einstellungen zur Lautstärkebegrenzung. Mithilfe eines Hörakustikers lassen sich die Geräte speziell auf laute Umgebungen einstellen und reduziert so den Lärmpegel.
Neben dem technischen Schutz gibt es auch praktische Tipps, die Ihre Festivalerfahrung verbessern können:
- Vorbereitung ist alles: Unerwartete Situationen können jederzeit passieren und haben leider die Angewohnheit, in den unpassendsten Momenten aufzutreten. Daher schadet es nicht, im Sommer ein kleines Notfallset für Ihre Hörgeräte parat zu haben. Unabdingbar sind hierbei Ersatzbatterien sowie Reinigungsutensilien bzw. eine Trockenbox, falls die Hörgeräte nass geworden sind.
- Kleider machen Leute: Bequeme Kleidung und festes Schuhwerk, um den ganzen Tag über komfortabel und sicher unterwegs sein zu können, dürfen nicht fehlen. Außerdem empfiehlt es sich, eine Kopfbedeckung einzupacken, sodass die Hörgeräte sowohl vor übermäßiger Sonneneinstrahlung als auch vor Regen geschützt sind.
- Die richtige Begleitung: Gehen Sie zusammen mit Freunden oder Familie auf das Festival, so haben Sie jemanden, der Ihnen in lauten und überfüllten Bereichen zur Seite steht. Zudem wissen wir alle, dass geteiltes Glück gleich doppeltes Glück bedeutet.
Falls Sie noch keine Hörgeräte tragen, aber nach dem Besuch einer lauten Veranstaltung Hörprobleme vermuten, dann empfiehlt es sich, einen Hörtest zu machen. Mit unserem Such-Service können Sie neben dem Hörakustiker auch einen geeigneten HNO-Arzt in Ihrer Nähe finden.
Der Sommer bietet viele Möglichkeiten für Abenteuer und Erholung, das gilt auch für Hörgeräteträger. Durch die richtige Vorbereitung und Pflege können Sie sicherstellen, dass Ihre Hörgeräte den Anforderungen der warmen Jahreszeit gewachsen sind. Lassen Sie Ihre Geräte regelmäßig überprüfen und die richtigen Einstellungen verwenden, um das beste Hörerlebnis zu gewährleisten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und eine wundervolle Sommerzeit!