Wie Lärm unser Gehör und die Gesundheit beeinträchtigt

Der natürliche Feind unseres Gehörs

Straßenverkehr, Baustellenlärm, laute Gartenarbeiten, Gespräche in der Bahn, im Großraumbüro, Radio, spielende Kinder – wir sind fast den ganzen Tag von Geräuschen umgeben und können uns nur in seltenen Momenten davon abschotten. Wann wir diese endlose Geräuschkulisse als störenden Lärm empfinden, ist allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt auch von unserer gesundheitlichen Verfassung ab. Doch auch unabhängig von unserer Stressresistenz oder unserer Geräuschempfindlichkeit schadet Lärm dem Gehör. Dabei sollte man bedenken:

● Der Hörsinn ist der empfindlichste Sinn.

● Schon im Mutterleib fangen unsere Ohren an zu funktionieren.

● Wir hören sogar im Schlaf, in Narkose und im Koma.

Vor allem das Innenohr und die hier angesiedelten Haarzellen nehmen bei hohem Schalldruck Schaden. Folgen können Schwerhörigkeit oder ein Tinnitus sein. Die Schädigung ist abhängig von Tonhöhe, Lautstärke und Dauer der Lärmemission.

Eine fünfminütige Schallbelastung mit 105 dB(A) in Clubs stellt beispielsweise die gleiche Gehörgefährdung dar wie eine achtstündige Belastung am Arbeitsplatz mit 85 dB(A).

Kinder mit kochlöffel klopfen auf töpfe

Macht Lärm krank?

Lärm kann neben Unwohlsein, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schlafstörungen, Leistungsmangel und Depressionen zu dauerhaftem Hörverlust führen. Bereits temporäre Schallereignisse fügen unserem sensiblen Sinnesorgan empfindlichen Schaden zu.

Lärmschädigungen entwickeln sich oftmals schleichend und sind irreversibel. Deshalb sollte man die Ohren unbedingt schützen.

Was ist Lärm?

Lärm ist unerwünschter, störender, belästigender und/oder die Gesundheit schädigender Schall.

Er wird sehr subjektiv wahrgenommen, denn jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich.

Laute Musik ist z. B. für einige angenehm, für andere sehr belästigend.

Nächtliche Ruhestörungen wie Flug- oder Verkehrslärm können wir zwar oft ausblenden, er beeinflusst aber dauerhaft die Schlafqualität. Wenn Lärmschutzfenster nicht helfen, kann schlafen mit Ohrstöpseln Abhilfe schaffen.

Sind Hörschäden heilbar?

• Hörschäden sind nicht heilbar.

• Gegen Lärmschäden helfen bisher weder Medikamente noch Operationen.

• Der Hörverlust lässt sich nur durch ein Hörsystem ausgleichen.

Aber: Lärmbedingte Hörschäden sind vermeidbar!

Schädigung des Gehörs durch Lärm

Eine akute Schädigung entsteht in Folge einer sehr lauten Lärmbelastung, z. B. nach dem Besuch von Konzerten, Clubs oder durch Knalltraumata wie an Silvester. Dabei kommt es zu einer Stoffwechselstörung, die zum Erschlaffen und damit Funktionsverlust der Haarzellen in der Cochlea führt. Ein solcher Hörverlust kann auch vorübergehend bestehen und nach 16 bis 48 Stunden wieder abklingen.

Eine akute Hörschädigung zeigt sich z. B. durch:

• wattige Ohren, Rauschen im Ohr

• Ohrgeräusche (Tinnitus), z. B. in Form von Ohrensausen, Klingeln, Pfeifen

• Hörsturz, d. h. plötzlicher Hörverlust auf einem oder beiden Ohren

Eine bleibende Schädigung des Hörsinns entsteht durch eine, oft über Jahre, fortdauernde starke Beschallung mit Pegeln über 85 dB(A), aber auch einen einmaliger Impulsschall (Explosion) mit mehr als 135 dB(A).

Merkmale einer bleibende Hörschädigung sind:

• Probleme, leise Signale zu hören

• verzerrtes Hören, besonders von lauten Signalen

• eingeschränktes Sprachverstehen

• schlechtes Richtungshören

• Ohrgeräusche

Lärm als Stressfaktor und Gesundheitsrisiko

Doch dauerhafter Lärm schadet nicht nur dem Gehör. Auch unsere Psyche steckt eine zu laute Dauerbeschallung nicht ohne Weiteres weg. Wenn wir permanent einem zu hohen Geräuschpegel ausgesetzt sind, belastet er uns und steigert unseren Stresspegel. Der Organismus schüttet dann mehr Stresshormone aus. Blutdruck und Herzinfarkt-Risiko steigen. Das Tückische daran ist, dass sich unser Gehör an einen bestimmten Geräuschpegel gewöhnt. Deshalb sollten wir uns anhaltendem Lärm, auch wenn er uns nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr so präsent erscheint, nicht ungeschützt ausliefern

Die klassischen Bügelkopfhörer sind grundsätzlich gehörschonender. Sie lassen sich in On- und Over-Ears unterteilen – je nachdem, ob sie auf dem Ohr liegen oder dieses ganz umschließen. Da der Klang nicht direkt im Ohr erzeugt wird, erscheint er häufig bei On- und Over-Ear-Kopfhörern im Vergleich zu In-Ears etwas differenzierter und natürlicher.

Over-Ear-Kopfhörer haben außerdem einen hohen Tragekomfort und eignen sich für längere Hörzeiten. Aber Achtung: Studien zeigen, dass besonders Jugendliche mit Kopfhörern so laut Musik hören, dass Hörschäden drohen.

Ohren schützen, denn Hörschäden sind irreversibel

Wir können und sollten unser Gehör in lauten Umgebungen durch das Tragen eines Gehörschutzes schützen. Das gilt gleichermaßen im Beruf an lauten Arbeitsplätzen, wie auch in der Freizeit, beispielsweise bei Gartenarbeiten mit lautem Gerät oder beim Schlagzeugspielen.

Erfahren Sie alles Wichtige über den richtigen Gehörschutz in Beruf und Freizeit.

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