Hallo, Echo!

Hallo, Echo!

Es ist wieder warm und viele zieht es zum Wandern nach draußen. Vor allem in den Bergen kann man ein faszinierendes Phänomen hören, wenn man laut ruft: das Echo. Auch das Ohr kann ein Echo haben – im Gegensatz zum Echo in den Bergen kann das aber ein Grund für einen Besuch beim HNO-Arzt sein. Woher das Echo im Ohr kommt und was man dagegen tun kann.

„Hallo Echo… hallo Echooooo… Echo.…ooo…oooo“: Ein Echo entsteht, wenn Schallwellen reflektiert werden. Prallen sie an einem Hindernis zurück und erreichen unser Ohr erneut, hören wir den Ton noch einmal leicht zeitversetzt. Der Widerhall ist dabei zwar im Klang identisch, jedoch deutlich leiser. Besonders gut hören wir diesen akustischen Effekt in den Bergen oder in einer Höhle. Denn die hohen, steilen und meist unbewachsenen Felswände sind Hindernisse, die den Schall nicht leiten. Sie erzeugen deshalb einen besonders klaren akustischen Rückwurf. Sind sie bewaldet oder bewachsen, funktioniert der Effekt nicht: Die Schallwellen werden von den Pflanzen eingefangen und geschluckt.

Echos – meist nützlich, manchmal hinderlich

Zwar sind Menschen keine Fledermäuse, die sich mithilfe von Echoortung orientieren, jedoch machen auch wir uns unbewusst den Echo-Effekt zunutze. Über Schall und zurückgeworfenen Schall erhalten auch wir Informationen über Räumlichkeiten und Entfernungen. Diese Vorgänge sind in der alltäglichen Orientierung so selbstverständlich, dass wir sie nicht bewusst wahrnehmen. Besonders deutlich wird dies bei blinden Personen: Sie können sich mit etwas Übung über ein Zungenschnalzen oder Ausrufe in Räumen orientieren oder die Entfernung zu Hindernissen abschätzen.

Bei Konzerten oder in Tonstudios sind Reflektionen von Klängen und Tönen jedoch oft ein Problem für die Tontechnik. Dort sind deshalb meist spezielle Decken und Wände verbaut, deren schallschluckende Materialien, wie Kunststoffe oder Hölzer, und Strukturen wie Waben Schallreflektionen weitestgehend verhindern.

Die eigene Stimme hören

Die eigene Stimme nehmen wir anders wahr als andere Menschen. Das liegt daran, dass der aus dem eigenen Mund kommende Schall an den Seiten des Kopfes entlangläuft und direkt auf unsere Ohren trifft. Darüber hinaus hören wir unsere Stimme auch durch die im Ohr und im Kopf auftretenden Schwingungen. Bei einer Autophonie hören Betroffene die eigene Stimme ungewöhnlich laut oder wie ein Echo im Ohr. Manchmal nehmen sie auch andere Körpergeräusche wie das eigene Atmen sehr laut wahr. Meist liegt die Ursache im Mittelohr – in einer Erkrankung der Eustachischen Röhre, welche die Nebenhöhlen mit dem Gehörgang verbindet, einem Trommelfellverschluss oder einer Mittelohrentzündung. Autophonie kann aber auch eine Reaktion auf Stress sein. Behandelt man die Krankheit, die sie verursacht, verschwindet sie meist ebenfalls.

Zwei Ohren, kein Echo

Klänge werden von unserem linken und rechten Ohr normalerweise unterschiedlich wahrgenommen und erreichen das Trommelfell durch die andere Position der Ohren am Kopf in der Regel auch zeitlich versetzt. So können wir zum Beispiel bestimmen, aus welcher Richtung Geräusche kommen. Doch warum hören wir nicht doppelt oder ein Echo?

Klänge, die auf das rechte Ohr treffen, erreichen zuerst die linke Hirnhälfte. Diese ist für die Unterscheidung der Silben zuständig. Treffen sie auf das linke Ohr, gelangen sie zuerst zur rechten Hälfte, welche die Sprachmelodie erkennt. Obwohl beide Hälften die Informationen zeitlich versetzt erhalten und bei der Sprachverarbeitung unterschiedliche Aufgaben übernehmen, führt das Gehirn das Gehörte zu einer einzigen akustischen Information zusammen, ohne Echo.

Wie entsteht ein Echo im Ohr?

Funktioniert dieses Zusammensetzen der Klänge nicht und entsteht ein Echo im Ohr, dringen Schallwellen oftmals nicht ungehindert zum Trommelfell und damit zum Hörnerv sowie zum Gehirn vor. Das Echo im Ohr wird dabei von dumpfem Hören oder einem Gefühl von Wattebällchen im Ohr bis hin zu einem Druckgefühl, wie man es aus dem Flugzeug oder vom Tauchen kennt, wahrgenommen. Die Ursachen für ein Echo im Ohr sind vielfältig:

  • Ohrenschmalz: Zu viel angesammeltes Ohrenschmalz zum Beispiel kann die Schallwellen daran hindern, zum Trommelfell zu gelangen.
  • Ohrinfektionen: Entzündungen in verschiedenen Bereichen des Gehörgangs können ein Echo im Ohr verursachen.
  • Akustikusneurinom: Das oft langsam wachsende, gutartige Geschwulst kann auf die Nervenbahnen drücken und das Hören beeinträchtigen.
  • Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis): Tinnitus oder Ohrensausen ist ein häufiges Symptom einer altersbedingten Schädigung der winzigen Sinneshaarzellen des Innenohrs. Der Tinnitus verursacht manchmal ein Echo, das oft als Pfeifen, Zischen oder Summen wahrgenommen wird.
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Neben Schleimbildung, Rötungen, Schwellungen und Schmerzen sind auch Hörprobleme nicht ungewöhnlich bei einer Nasennebenhöhlenentzündung, da die Nebenhöhlen und Ohren durch die Eustachische Röhre verbunden sind. Verstopft diese, können ein Druckgefühl und Echo im Ohr entstehen.
  • Doppeltonhören (Diplakusis): Bei dieser Hörstörung nehmen Betroffene mehrere Töne aus einem einzigen akustischen Reiz wahr. Es gibt drei Arten der Erkrankung: Die erste wird durch Ohrinfektionen, Lärm oder Kopfverletzungen verursacht. Bei der zweiten Art nimmt ein Ohr den Schall schneller wahr als das andere. Infolge interpretiert das Gehirn den Schall nicht als einen einzelnen Ton – ein Echo entsteht. Die wahrscheinlichsten Ursachen für diese Art von Diplakusis sind Außen- und Mittelohrprobleme. Beide Arten können auch gleichzeitig auftreten.

Wie man ein Echo im Ohr behandelt, hängt immer von der Ursache ab: HNO-Ärzte können überschüssiges Ohrenschmalz entfernen und Ohrinfektionen oder Nasennebenhöhlenentzündungen behandeln. Wichtig ist, bei Beschwerden rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn die Ursachen für das Echo im Ohr können im schlimmsten Fall zu einer Schwerhörigkeit oder zu einem Hörverlust führen.

Ein Hörtest hilft, eine professionelle Einschätzung Ihrer Hörprobleme zu erhalten. Falls nötig, können Hörakustiker Ihnen Hörgeräte empfehlen, die perfekt zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen. Hörakustiker in Ihrer Nähe finden Sie in unserer Akustiker-Suche.

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