Optimale Hörversorgung durch Expertinnen und Experten

Eine gute Hörversorgung wird für jeden einzelnen Menschen individuell geplant und optimiert. Dabei begleiten verschiedenen Expertinnen und Experten vom Arzt bis zum Hörakustiker ihre Patienten bei jedem Schritt. Der Versorgungsweg ist in Deutschland gelerntes Handwerk und garantiert beste Versorgung mit modernster Hörtechnologie.

Ab welchem Alter machen Hörtests Sinn?

In der Prävention von Depressionen und anderen Folgeerkrankungen unbehandelter Hörminderung spielen regelmäßige Hörtests bei einem HNO-Arzt oder Hörakustiker eine wichtige Rolle. Am besten schon ab Geburt bzw. dem Kleinkindalter, spätestens ab dem mittleren Lebensalter sollte dies regelmäßig erfolgen. Denn wer seine Schwerhörigkeit frühzeitig professionell versorgen lässt bleibt geistig fitter, erhält seine Lebensqualität und spart Kosten.

Hörtests spätestens ab 50

Gerade die sogenannte Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) setzt oft schleichend ein und bleibt bisweilen zu lange unbemerkt. Ab dem mittleren Lebensalter (spätestens ab dem 50. Lebensjahr) empfehlen der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (BVHNO), die Europäische Union der Hörakustiker (EUHA) und der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) daher regelmäßig Hörscreenings durchzuführen. Denn wer seine Schwerhörigkeit frühzeitig erkennt, rechtzeitig und professionell versorgen lässt, bleibt geistig fitter, erhält seine Lebensqualität und spart Kosten.

Anzeichen einer Hörminderung bei sich und anderen

Schwerhörigkeit ist ein schleichender Prozess und fällt oft der Umgebung eher auf als den Betroffenen selbst. Die Bewertung folgender Situationen bieten einen ersten Eindruck der eigenen Hörfähigkeit:

Der Weg zum Hörsystem

  1. Der Hörtest beim Hörakustiker ist der erste Schritt. In Schallisolierten Kabinen wird die persönliche Hörschwelle für unterschiedliche Tonhöhen (Frequenzen) und das Sprachverstehen in verschiedenen Lautstärken bestimmt.
  2. Hörsystemverordnung: Hat der Hörakustiker eine Hörminderung festgestellt, folgt die ärztliche Diagnose durch einen HNO-Arzt. Anschließend übernimmt der Hörakustiker die Versorgung mit einem Hörsystem.
  3. Hörberatung und Anpassung: Der Hörakustiker berät auf Basis persönlicher Vorlieben und privater sowie beruflicher Lebenssituationen, welches Hörsystem das geeignete ist. Neben Design-Aspekten sind technische Funktionen – von Störlärmunterdrückung bis hin zur Konnektivität via Bluetooth – für die Auswahl entscheidend.
  4. Feinjustierung: Anschließend wird jeder einzelne Kanal des Hörsystems auf die individuelle Hörkurve abgestimmt. Hörakustiker suchen gemeinsam mit ihren Kundinnen und Kunden nach der richtigen Balance zwischen optimalen Sprachverstehen und angenehmen Klang.
  5. Laufende Kontrollen: Nach Abschluss der Erstausstattung unterstützen Hörakustiker bei allen Fragen rund um Handhabung und Pflege. Vom Batteriewechsel bis zu Reparaturen, stehen Hörakustiker über die gesamte Lebensdauer des Hörsystems zur Verfügung.

Wer trägt die Kosten für die Hörsystem-Versorgung?

Gesetzlich Krankenkassen erstatten bei Anspruch auf eine Hörsystem-Versorgung, bis zu 685 Euro pro Hörgerät. In bestimmten Fällen kann sich die Kostenübernahme auf 840 Euro erhöhen. Damit erhalten Versicherte eine optimale Hörsysteme-Versorgung auf dem aktuellen Stand der Technik. Darüber hinaus wir die Anpassung, das Testen der Geräte sowie die laufende Wartung und Reparaturarbeiten von der Krankenkasse übernommen.

Hörakustiker und HNO-Ärzte fordern Hörscreening ab 50 als Krankenkassenleistung

Da Hörvorsorge nachweislich nur unzureichend betrieben wird, bedarf es eines Impulses oder Anreizes, um noch mehr Menschen für die Pflege und regelmäßige Kontrolle ihres Hörsinns zu motivieren. Daher fordern der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie (BVHI) und der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO), einen Mini-Hörcheck ab dem 50. Lebensjahr in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen. Hierfür hat das Wissenschaftliche Institut für angewandte HNO-Heilkunde (WIAHNO) einen kurzen Fragebogen entwickelt und wissenschaftlich prüfen lassen. Der Fragebogen lässt sich z.B. anlässlich eines Besuchs beim Haus- oder Facharzt in wenigen Minuten beantworten: In einer allgemein- oder fachärztlichen Praxis der Grundversorgung administriert die Assistenz in wenigen Minuten den Fragebogentest für einen ü-50 Patienten. Ist die Beantwortung auffällig, erhält der Patient eine Überweisung zu einem HNO-Facharzt für eine gründliche audiometrische Untersuchung.

Argumente für ein gesetzliches Hörscreening ab 50:

WHO World Report on Hearing

Zum Welttag des Hörens am 3. März 2021 veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ergebnisse und Empfehlungen ihrer ersten globalen Untersuchung zu Hörminderungen und zur Hörsystemversorgung. Demnach leben 1,5 Milliarden Menschen weltweit mit einem beeinträchtigenden Hörverlust. Von über zehn Millionen Menschen in Deutschland, die nach eigenen Angaben eine Schwerhörigkeit haben, sind fast sechs Millionen signifikant beeinträchtigt. Allerdings unternimmt nur ein Drittel etwas dagegen. Dabei ist eine Hörgeräteversorgung für gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland bei entsprechender Indikation bereits aufzahlungsfrei erhältlich.

Hörversorgung schützt vor Depressionen

Den Zusammenhang zwischen Depression und Schwerhörigkeit belegt unter anderem eine Studie des US-Gesundheitsministeriums: 11,4 Prozent der Erwachsenen mit schwerem Hörverlust fühlen sich depressiv, während dieser Anteil bei Menschen mit gesundem Gehör nur halb so hoch ist. Ein Zusammenhang, den sich laut EuroTrak-Studie 2018 nur ein Drittel der Menschen in Deutschland vorstellen kann.

Gut zu hören spart Geld

Die britische Studie „Hearing Loss – Numbers and Costs“ aus dem Jahr 2019 beziffert die volkswirtschaftlichen Folgekosten unversorgter Hörminderung in Europa auf jährlich über 185 Mrd. Euro. In Deutschland tragen von 5,8 Millionen Menschen (über 15 Jahre) mit einer beeinträchtigenden Hörminderung lediglich zwei Millionen Hörsysteme. Die jährlichen Kosten aufgrund von Produktivitätsverlusten, häufigerer Arbeitslosigkeit und gesunkener Lebensqualität unversorgter Schwerhöriger belaufen sich auf 39 Milliarden Euro jährlich. Pro Person mit unversorgtem Hörverlust sind das 10.300 Euro im Jahr, die mit einer Hörsystemversorgung einzusparen wären.

Gutes Hören kann Demenz vorbeugen

Eine Schwerhörigkeit im mittleren Lebensalter gilt laut einer aktuellen Studie der Lancet Kommission für Demenzprävention als der größte beeinflussbare Risikofaktor für eine spätere Demenzerkrankung. Insbesondere ab einem Alter von 50 Jahren nimmt die Hörleistung kontinuierlich ab. Um Folgeerkrankungen vorzubeugen, sollte eine Schwerhörigkeit so früh wie möglich erkannt und versorgt werden.

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