„Pssst!“: Zuhause vor Lärm schützen

„Pssst!“: Zuhause vor Lärm schützen

Lärm kann nicht nur unsere Gesundheit schädigen, sondern nervt auch ziemlich – besonders im eigenen Zuhause, wo wir uns eigentlich in Ruhe zurückziehen wollen. Doch manchmal lässt sich Lärm nicht vermeiden. Wir zeigen clevere Lösungen, die uns zuhause vor Lärm schützen.

Stellen Sie sich vor, Sie wohnen direkt neben der vierspurigen Autobahn A23 – und hören sie nicht. Dass die Bewohner von Gebäudekomplexen in einem Hamburger Neubaugebiet ihre Ruhe vor dem Verkehrslärm haben, liegt nicht etwa daran, dass sie schlecht hören. Der Grund ist eine 20 Meter hohe neuartige Lärmschutzwand. Kunststoffwände und spezielle Fenster füllen die Lücken zwischen den einzelnen Gebäuden und können die Bewohner größtenteils zuhause vor Lärm schützen. Direkt an der Autobahn zeigen die Messgeräte 80 Dezibel an. Dieser Wert ist gesundheitsgefährdend und kann das Gehör schädigen, wenn wir ihm dauerhaft ausgesetzt sind. Hinter der Lärmschutzwand werden nur unbedenkliche 50 Dezibel gemessen. Das ist die Lautstärke einer normalen Unterhaltung.

Lärm hat Folgen

Lärm kann uns nicht nur psychisch belasten, sondern auch irreparable Hörschäden verursachen. Dann sinkt vor allem die Empfindlichkeit des Innenohrs und die hier angesiedelten Haarzellen werden zerstört. Mögliche Folgen sind Hörsturz, Tinnitus oder Schwerhörigkeit. Am besten ist es, Lärm zu vermeiden – was leider nicht immer möglich ist. Glücklicherweise gibt es heute clevere Lösungen, die uns zumindest teilweise zuhause vor Lärm schützen.

Entspannte Parkbesuche durch Schallschutzmuscheln

Auch im Berliner Mauerpark steht eine innovative Lärmschutz-Lösung: die Acoustic Shell. Die muschelförmige Konstruktion soll nicht nur für ein besseres Musikerlebnis für Parkbesucher und Straßenmusiker sorgen, sondern auch Anwohner vor der Geräuschkulisse im Park schützen. Die mobile Konstruktion aus robustem Birkenholz ist 5,75 Meter breit, drei Meter hoch und wie eine Muschel geformt, die man aufrecht in den Boden steckt. Sie kann im Mauerpark flexibel auf- und abgebaut werden. Die „Musikschale“ leitet die Schallwellen direkt und ausschließlich auf das davorstehende Publikum um. Da keine Schallwellen nach hinten oder seitlich entweichen können, hören die Künstler die eigene Performance besser und es dringt weniger laute Musik in die umliegenden Wohnungen.

Was ist Lärm?

Lärm begleitet uns überall im Alltag, vom Straßenverkehr über Bauarbeiten bis hin zu lauter Musik. Je nach Tagesform und Gemütszustand nehmen wir Geräusche mehr oder weniger als störend wahr. Wer Rapmusik mag, wird sich an ihr auch bei hoher Lautstärke nicht stören. Wer einen anderen Musikgeschmack hat, der fühlt sich vermutlich schon bei leisen Rhythmen gestört. Ab einer Lautstärke von 85 Dezibel spricht man von Lärm, der dauerhafte Hörschäden verursachen kann. Schon ab 60 Dezibel wirken sich laute Geräusche negativ auf unser Herz-Kreislaufsystem und auf unser Stresslevel aus.

Tipps für mehr Ruhe daheim

Wer sich zuhause gegen Lärm schützen möchte, sollte bei den Fenstern ansetzen. Schon eine Zwei- oder Dreifachverglasung hilft, wenn der Verkehrslärm draußen nicht zu laut ist. In der Nähe von stark befahrenen Straßen, Bahnschienen oder Flughäfen können Lärmgeplagte mit speziellen Schallschutzfenstern mit Schallschutzglas, einer dickeren Scheibe und einem schalldämmenden Rahmen eindringende Geräusche deutlich reduzieren. Durch die asymmetrische Bauweise der Fenster werden die von außen kommenden Schallwellen gebrochen und gelangen nicht in den Innenraum. Nachts verstärken schalldämmende Rollläden den Lärmschutz zusätzlich.

Und auch innerhalb der eigenen vier Wände können wir für mehr Ruhe sorgen: Das Gehen im Raum nehmen die Nachbarn oft viel lauter wahr. Teppiche oder Hausschuhe dienen als Trittschalldämmung. Große Räume mit wenig Möbeln neigen zum Nachhallen, denn Stimmen oder Geräusche werden von glatten Wänden und Böden reflektiert. Um den Hall abzumildern, eignen sich Vorhänge, Teppiche oder Polstermöbel. Wer sich eine Wand mit lauten Nachbarn teilt, kann große Möbelstücke davor platzieren. Ihre Masse schluckt den Schall von nebenan.

Das Gehör schützen

Es ist ratsam, das Gehör mit dem passenden Gehörschutz zu schützen, um  Hörschäden und Lärmstressvorzubeugen:

  • Ohrstöpsel aus Schaumstoff oder festerem Kunststoff sind in Drogerien oder Supermärkten erhältlich. Je nach Bedarf gibt es verschiedene Modelle, etwa zum Schlafen, für Konzerte oder für das Heimwerken. Sie sind jedoch nicht individuell an das Ohr angepasst und deshalb oft undicht. Das verringert die Schalldämmung – der Lärm kann durchkommen.
  • Ein Kapselgehörschutz umschließt das gesamte Ohr, sein Bügel sorgt für sicheren Halt auf dem Kopf. Man sieht diesen Gehörschutz oft auf Baustellen oder bei Arbeitern an Bahnhöfen oder Flughäfen.
  • Gehörschutz lässt sich auch individuell an das Ohr anpassen. Dank spezieller Otoplastiken sitzt er sicherer und passgenau „in ear“, das Ohr ist daher besser abgedichtet. Individuellen Gehörschutz kann man sich beimHörakustiker in der Nähe anfertigen lassen.

Ein Gehörschutz mit Filter lässt verschiedene Frequenzen durch oder dämpft den Lärm gleichmäßig, ohne den Ton zu verfälschen. Dies ist beispielsweise für Musiker praktisch: Sie können so ihre Mitspieler noch hören, nur eben deutlich leiser.

Experten raten, in lauten Situationen einen Gehörschutz zu nutzen. Den idealen Gehörschutz erhalten Sie beim Hörakustiker in Ihrer Nähe. Ist das Gehör bereits durch Lärm geschädigt, regeneriert es sich nicht mehr von selbst. Auch hier sind Betroffene neben dem HNO-Arzt beim Hörakustiker an der richtigen Adresse: Hörsysteme verhelfen wieder zu gutem Hören.

Ohren zu und durch!

Unser Ohr verschafft uns Zugang zu einzigartigen Klangwelten. Doch nicht alles, was wir hören können, ist angenehm. Kreissäge, Kratzen auf der Tafel oder Kindergeschrei: Wir stellen das schlimmste unangenehme Geräusch vor und erklären, wieso wir sie als so unerträglich wahrnehmen. 

Ist Lärm immer gleich – und was bedeutet Lärm-Stress?

Ist Lärm ein Synonym für laute, unerwünschte und störende Geräusche? Nein, denn Lärm hat sehr viele Facetten und ist eine subjektive Empfindung.

Aua, das ist aber laut! – Wie viel Dezibel sind schädlich?

Martinshorn, Böller, Presslufthammer: Viele laute Geräusche tun den Ohren im wahrsten Sinne weh. Sind wir ihnen langfristig ausgesetzt, können Hörschäden die Folge sein. Doch ab wann ist Lärm eigentlich schädlich?

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