Hören Sie noch alle Geräusche und Gespräche?

Hören Sie noch alle Geräusche und Gespräche?

Abwarten und zögern bei Schwerhörigkeit schadet

Noch immer zögern Menschen, die mit einer Schwerhörigkeit leben, ihre Versorgung mit Hörgeräten hinaus. Das erhöht das Risiko von Folgeerkrankungen, verschlechtert ihr Hörvermögen und verlangt viel Rücksichtnahme und Geduld von Mitmenschen.

Auf einen Blick

  • Eine unversorgte Schwerhörigkeit ist ein gesundheitliches Risiko
  • Daran erkennen Sie Schwerhörige ohne Hörgeräteversorgung
  • So unterstützen Sie unversorgte Schwerhörige auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität

Weltweit tragen drei Milliarden Menschen eine Brille – täglich und in allen Lebenssituationen. Aber viele Menschen mit Hörminderung verdrängen ihren zunehmenden Hörverlust. Eine Sackgasse, denn wird eine Hörminderung über einen langen Zeitraum nicht versorgt, verlernt das Gehirn das Sprachverstehen.

Der Mythos vom Stigma

Eine Hörminderung ist für manche Betroffene nach wie vor ein Tabuthema. Schwerhörige fürchten sich vor Stigmatisierung und bemühen sich, ihre Höreinschränkung zu verbergen. Sie ziehen sich zurück und verzichten teilweise ganz auf Gesellschaft und Kommunikation.

Zudem zeigen internationale Studien, dass es ein Stigma für Hörgeräteträger längst nicht mehr gibt. In allen untersuchten Ländern klagen mehrheitlich nur jene Schwerhörigen über Stigmatisierung, die ihre Hörminderung nicht durch Hörgeräte ausgleichen.

Träger von Hörgeräten geben nach einer Eurotrack-Studie zu 65 Prozent an, dass es besser gewesen wäre, die Hörgeräte bereits frühzeitiger zu bekommen, weil sie ihr soziales Leben, ihre physische und psychische Gesundheit und die Arbeitsperformance verbessern.

Zögern Sie nicht lange und machen Sie den ersten Schritt!

Je frühzeitiger Menschen, die mit einer Schwerhörigkeit leben, ihre Hörminderung erkennen und sich für Hörgeräte entscheiden, desto besser. Oft vergehen aber mehrere Jahre, bis Schwerhörige ihr Gehör beim HNO-Arzt oder Hörakustiker überprüfen lassen. Studien zeigen, dass die Betroffenen in Deutschland vom anfänglichen Hörverlust bis zum ersten Hörgerät im Durchschnitt etwa sieben Jahre warten. In dieser Zeit der unversorgten Schwerhörigkeit hat ihr Gehirn mitunter verlernt, akustische Impulse zu filtern und zu verarbeiten.

Mit den Hörgeräten bricht dann plötzlich eine Flut von Klängen und Tönen über sie herein, die sie lange Zeit nicht hören konnten. Der Hörakustiker stellt die Hörgeräte so ein, dass die neu wahrgenommen Geräusche in den unterschiedlichen Alltagssituationen möglichst angenehm sind. Diese Einstellungen können auch per Fernanpassung zu Hause über ein Smartphone oder den Computer erfolgen.

Symptome für eine Schwerhörigkeit frühzeitig erkennen

Wenn sich der Gehörsinn verschlechtert, passiert dies häufig schleichend. Ist der Hörverlust schon weiter vorangeschritten, leidet vor allem die Kommunikation. Menschen, die mit einer unversorgten Schwerhörigkeit keine Hörgeräte nutzen, erkennen Sie daran, dass sie:

  • konzentriert auf Ihr Gesicht und Ihre Lippen schauen
  • sich näher an Sie heranstellen
  • häufig nachfragen, was gesagt wurde
  • eventuell die Hand hinter das Ohr legen, um besser zu hören
  • falsch antworten, weil etwas falsch verstanden wurde
  • scheinbar unlogisch reagieren
  • auf ein Ansprechen von der Seite oder von hinten nicht reagieren
  • das Telefon oder die Türklingel überhören
  • Fernseher und Radio immer lauter drehen

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Schwerhörigkeit im Arbeitsalltag

Menschen mit einer Hörminderung stehen an ihrem Arbeitsplatz vor besonderen Herausforderungen. Neben technischen Voraussetzungen kommt es vor allem auf die Kollegen an.

Sprache als Schlüssel zur Kommunikation

Wir kommunizieren, indem wir miteinander sprechen. Natürlich sind auch Mimik und Gestik entscheidend, aber gerade bei Menschen, die wir nicht kennen, ist das gesprochene Wort elementar. Und das auf allen rund 6.000 Sprachen, die es auf der Welt gibt. Damit wir die verstehen, müssen wir nicht nur gut hören, sondern auch richtig zuhören.

Ihr Hörgerät, das Kommunikationswunder

Smartphone, Fernseher und Co. begleiten uns inzwischen selbstverständlich in unserem Alltag. Durch modernste Technologien können Sie Ihre Hörsysteme ganz einfach mit diesen Geräten verbinden und steuern.

Der HNO-Arzt oder der Hörakustiker bringen Klarheit

Menschen, die unter einem schleichenden Hörverlust leiden, fallen die Veränderungen selbst meist nicht sofort auf. Oft werden sie von nahestehenden Personen auf ihr Problem aufmerksam gemacht. Eine gezielte Behandlung ist bereits am Anfang eines Hörverlustes wichtig und steigert die Lebensqualität erheblich.

So lassen sich die Auswirkungen der Schwerhörigkeit bereits frühzeitig minimieren. Eine eindeutige Diagnose über Stärke und Grad einer Schwerhörigkeit kann ein HNO-Arzt oder ein Hörakustiker liefern.

Der Hörtest bringt Klarheit, außerdem wird durch eine ausführliche Befragung herausgefunden, wie es um Ihre Ohren steht. Gab es einen bestimmten Auslöser für die Verringerung des Hörvermögens oder leiden Sie vielleicht unter anderen Symptomen und Nebenerkrankungen? Auf keinen Fall sollten Sie vor dem Tragen von Hörgeräten zurückschrecken.

Diese können die Ursache zwar nicht beheben, sind aber die beste Maßnahme, um wieder mit Spaß und Energie am Leben teilzuhaben und Folgekrankheiten zu verhindern. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer an der Eurotrack Studie gaben an, dass ihre Hörgeräte die Lebensqualität ständig verbessern.

Tipps für den Umgang mit schwerhörigen Menschen, die noch keine Hörgeräte tragen

Gutes Sprachverstehen ist für schlecht Hörende keine Sache des Willens. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres hörgeschädigten Gesprächspartners. Bleiben Sie dabei geduldig und nachsichtig! Wenn Sie folgende Tipps beachten, gelingt trotz Hörminderung eine Kommunikation:

  • Ihr Gesicht muss dem Hörgeschädigten zugewandt sein. Das Sprachbild ist in Sprechrichtung nach vorne sehr viel klarer als zur Seite oder mit abgewandtem Kopf. Sprechen Sie gleichmäßig und nicht mit Bonbon, Essen, Zigarette oder anderem im Mund. Auch eine Hand vor dem Mund verschluckt wichtige Laute. Unterstützen Sie das Gesagte durch natürliche Gesten, Gebärden, Mimik und Körpersprache.
  • Auch die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht aufgrund der Corona Pandemie erschwert die Kommunikation zwischen Normalhörenden und Menschen mit Hörverlust.
  • Sprechen Sie stets langsam und deutlich. Beachten Sie aber: unnatürliches und übertriebenes Sprechen macht die Sprache undeutlich. Auf keinen Fall sollten Sie überlaut sprechen oder gar schreien. Das schmerzt in den Ohren.
  • Bilden Sie möglichst kurze, nicht zu komplizierte Sätze. Verwenden Sie jedoch keine bruchstückhaften Sätze.
  • Bleiben Sie auch bei mehrmaligem Nichtverstehen freundlich und geduldig. Wenn Ihr schlecht hörendes Gegenüber Ihre Ungeduld spürt, täuscht es aus Verunsicherung vor, verstanden zu haben. Diese Verstecktaktik führt zu einer einseitigen Kommunikation, die beide Seiten frustriert. Durch gezielte Rückfragen können Sie prüfen, ob alles richtig verstanden wurde.
  • Soweit möglich, helfen Sie in einer Gesprächsrunde, eine Sprechdisziplin einzuhalten. Die Gesprächspartner sollten nicht durcheinanderreden oder sich ins Wort fallen.

Rücksichtnahme und ein achtsamer Umgang miteinander helfen, damit auch schlecht hörende Menschen mit noch unversorgter Schwerhörigkeit nicht gänzlich auf sozialen Kontakt und Lebensqualität verzichten müssen. Am wichtigsten ist und bleibt jedoch die frühzeitige ärztliche Diagnose und eine zeitnahe professionelle Versorgung mit einem Hörgerät.

Hören und dabei auch alles richtig verstehen sind zwei unterschiedliche Dinge. Ein Hörtest zeigt auf, wie gut Ihr Gehör tatsächlich funktioniert.

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