Open-Air-Kino
Ein leichter Windhauch lässt bei einem Thriller trotz sommerlicher Temperaturen förmlich das Blut in den Adern gefrieren. Die frische Luft ermöglicht ein intensives Filmerlebnis, bei der in das Geschehen eingetaucht werden kann. Freiluftkinos bieten zahlreiche Vorzüge, die Filmliebhaber auf besondere Art und Weise begeistern. In diesem Blogartikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise in die Welt des Open-Air-Kinos und zeigen, wie auch Menschen mit Hörminderung dieses Erlebnis in vollen Zügen genießen können.
Was ist ein sogenanntes Open-Air-Kino und wie entstand es?
Auf Deutsch bedeutet Open-Air übersetzt Freiluft, daher werden die Begriffe oft zurecht als Synonym verwendet. Dabei ist der englische Begriff der geschichtliche Vorreiter: In den 1930er-Jahren wurden die sogenannten Autokinos, auch Drive-in-Kinos genannt, in der USA schlagartig populär. Von dort aus verbreitete sich der Trend rasant, denn einen Film aus dem Auto zuschauen war damals nicht nur bequem, sondern auch preisgünstig. Der Ton wurde anfänglich über Lautsprecherboxen abgespielt und später über eine bestimmte Radiofrequenz ausgestrahlt. Die Gäste konnten diese über das eigene Autoradio empfangen und nach Belieben auf- beziehungsweise herunterdrehen.
Unabhängig von den Autokinos gab es die ersten Freiluftkinos bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, einhergehend mit der Erfindung des Kinematografen. Der Unterschied zu den Drive-in-Kinos: Statt dem Auto werden Sitzplätze zur Verfügung gestellt. Die Open-Air-Kinos sind heute besonders beliebt in Ländern mit hohen Temperaturen, in denen das Leben draußen stattfindet, da sich die Hitze in den Innenräumen staut. Aufgrund dessen ist es nachvollziehbar, dass sich das älteste Freilichtkino mit 108 Jahren in Australien befindet.
Wann können Freiluftkinos besucht werden und was benötigt man dafür?
Grundsätzlich laden die Freilichtkinos in den Sommermonaten ein, jedoch kann dies je nach Anbieter variieren. Deswegen ist es sinnvoll, sich im Voraus beim jeweiligen Veranstalter zu informieren. Die Hochsaison bilden jedoch der Juli und August. Je nach Wetterlage des Jahres können Vorführungen bereits ab Mai bis in den September stattfinden. Autokinos können aufgrund ihres geschützten Konzepts sogar länger veranstaltet werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Herbst nicht zu regnerisch ist, da dieser sonst die Sicht zur Leinwand, das Radiosignal und daraus resultierend den Ton stark beeinträchtigen kann.
Im Drive-in- sowie im Open-Air-Kino gibt es oftmals die Möglichkeit, Popcorn und weitere Kinospezialitäten vor Ort zu kaufen. Selbstverständlich können eigene Snacks im Voraus besorgt und mitgebracht werden. Je nach Wetterlage steht dem Mitbringen oder Ausleihen einer kuscheligen Decke ebenfalls nichts im Weg. Vor dem Besuch bestimmter Freiluftkinos ist es ratsam, sich im Voraus über die Sitzplatzsituation zu informieren, da nicht in allen eine Bestuhlung zur Verfügung gestellt wird.
Wie können Menschen mit Hörminderung an den Veranstaltungen teilnehmen?
Menschen mit Hörminderung oder einer Hörschwäche sollten sich vorab über die Barrierefreiheit des Veranstalters informieren. Equipment, wie zum Beispiel Kopfhörer, werden in der Regel nicht benötigt oder bereitgestellt. Meistens werden für gehörlose Menschen Filme mit Untertiteln angeboten, bei einigen Vorstellungen kann auch ein Gebärdendolmetscher vor Ort sein. Menschen mit Hörminderung wird der Filmgenuss vorwiegend mittels induktiven Höranlagen ermöglicht. Eine induktive Höranlage, auch Induktionsschleifenanlage oder Induktionsschleife genannt, ist eine technische Einrichtung, mit der alle Audiosignale in Veranstaltungsräumen für schwerhörige Personen zugänglich gemacht werden können. Die Tonsignale werden dazu in elektrische Signale umgewandelt und diese über eine im Raum ausgelegte Induktionsschleife ausgesendet. Voraussetzung für diese Technik ist, dass die Hörgeräte über eine T-Spule verfügen. Öffentliche Einrichtungen mit induktiven Höranlagen sind durch Hinweisschilder zu erkennen. Diese stehen meistens im Eingangsbereich und lassen sich an einem blauen oder gelben Quadrat mit einem stilisierten Ohr und dem Buchstaben “T” erkennen. Gelegentlich sind nur bestimmte Bereiche mit einer Ringschleife markiert, in denen man das entsprechende Schild findet. Falls ein Open-Air-Kino keine barrierefreien Möglichkeiten anbietet, so haben Betroffene mittels innovativen Apps die Möglichkeit, eigenständig auf Audiodeskriptionen sowie Untertitel zurückzugreifen. In diesem Fall müsste man sich jedoch vergewissern, dass der App die barrierefreie Fassung des gezeigten Films vorliegt. Hierbei lohnt sich ein vorheriger Blick in das jeweilige Kinoprogramm, dann steht einem großartigen Sommerkino-Erlebnis nichts mehr im Weg!
Bemerken Sie beim Fernsehen, im Open-Air Kino oder in Gesprächen mit anderen, dass Sie wiederholt Gesagtes nicht verstehen? Dann lassen Sie Ihr Gehör kostenlos beim Hörakustiker in Iher Nähe mittels Hörtest überprüfen. Sie finden Hörakustiker über unseren Such-Service.
Wieso werden Open-Air-Kino „Sommerkinos“ wieder so beliebt?
Freilichtkinos (Open-Air-Kino) bieten allerlei Vorteile. Zum einen ist es angenehmer, bei warmen Wetterbedingungen an der frischen Luft zu sitzen. Zum anderen kann das Filmerlebnis von der Atmosphäre sowie der Kulisse des Veranstaltungsortes deutlich profitieren. Sommerklassiker wie „Stand by Me“ können mit allen Sinnen in der Natur nachempfunden werden. Die laue Sommerluft, das Zirpen der Insekten oder der frische Wind, der die Blätter rascheln lässt – ein Freiluftkino ist wahrlich ein Erlebnis für alle Sinne! Wer also bisher noch nicht auf den Geschmack gekommen ist, sollte es dieses Jahr garantiert mal ausprobieren!
