Wie Zähne unser Gehör beeinflussen und stressen

Wie Zähne unser Gehör beeinflussen und stressen

Zahnfehlstellungen können Ursache für Tinnitus sein

Zahnprobleme können Herzentzündungen, Beschwerden in der Wirbelsäule und Migräne verursachen. Was viele nicht wissen: Zähne beeinflussen auch unser Gehör.

Schöne Zähne sehen nicht nur gut aus, sie sind wichtig für einen fitten Organismus. Denn tatsächlich können Entzündungen im Kiefer Auslöser für eine Herzentzündung sein oder eine Zahnfehlstellung Schmerzen in der Wirbelsäule verursachen. Und: Zähne beeinflussen unser Gehör: So können Zahn- und Kieferfehlstellungen, Verspannungen in der Kiefermuskulatur oder Zähneknirschen Ursache eines Tinnitus sein.

Was ist ein Tinnitus?

Als Tinnitus bezeichnet man Ohrgeräusche wie Piepen, Pfeifen, Summen, Zischen und Klingeln, die bei den Betroffenen meist in Lautstärke, Intensität und Frequenz variieren. Manche Betroffene nehmen die Töne nur zeitweise und leise wahr, andere stetig und sehr laut. Sie sind dann in ihrem Alltag und auch beim Schlafen stark beeinträchtigt.

Was sind die Ursachen für einen Tinnitus?

Meist wird Tinnitus durch eine Lärmschädigung des Innenohrs, eine Schwerhörigkeit, einen Hörsturz, ein Schädel-Hirn-Trauma oder Otosklerose (Fortschreitende Immobilität der Mittelohrgehörknöchelchen) ausgelöst. Es ist jedoch auch möglich, dass die lästigen Ohrgeräusche auf eine Zahn- und Kieferfehlstellung zurückzuführen sind. Kein Wunder, denn Ohr und Kiefer hängen eng zusammen – nicht nur anatomisch. Denn das Kiefergelenk ist auch über Nervenverbindungen und Blutgefäße sowie durch Funktionen der Halswirbelsäule mit dem Ohr verbunden. Daher ist es möglich, dass die Zähne unser Gehör beeinflussen und stressen. Sind die Kiefergelenke nicht richtig positioniert oder greifen die Zähne nicht ineinander, hat das Auswirkungen auf die umgebenden Muskeln und diese irritieren das Gehör.

Wie kann sich eine Zahnfehlstellung auf die Ohren auswirken?

„Es ist möglich, dass sich eine Kaufunktionsstörung, eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, auf das Ohr auswirkt und Ohrgeräusche begünstigt“, erklärt Dr. med. dent. Michael Schlotmann, der eine Zahnarztpraxis in Menden hat und Fördermitglied der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. ist. „Stimmt die Lage von Kiefergelenkgrube und Kiefergelenkköpfchen nicht, kann es unter anderem passieren, dass das Gelenkköpfchen des Unterkiefers nach hinten gegen die Wand des Mittelohres stößt – was Geräusche verursachen kann.“ Bei einer CMD handelt es sich um Störungen in der Kau- und Nackenmuskulatur, die an der Bewegung des Kiefers beteiligt ist. Die Folgen sind Schmerzen, die nur bei Bewegungen (Kauen) oder aber auch stetig auftreten können.

Auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen

Auch wenn sich die Ursachen für einen Tinnitus nicht immer einfach herausfinden lassen, sollten Sie unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen, wenn Sie an den lästigen Ohrgeräuschen leiden. Kann er keine Ursache finden, sollten Sie einen Orthopäden hinzuziehen, um potenzielle Störungen der Wirbelsäule herauszufinden. Aber auch der Gang zum Zahnarzt kann entscheidend sein. Dann nämlich, wenn bei Ihnen eine Fehlfunktion von Zähnen und Kiefergelenken vorliegt, bei der die Zähne das Gehör beeinflussen.

Deshalb sollten Zahnärzte auf die Ohren achten

Wussten Sie schon, dass Zahnärzte zu der Berufsgruppe gehören, die am meisten gefährdet ist, arbeitsbedingt einen Gehörschaden zu erleiden? Das liegt hauptsächlich an den Bohrern, die eine Lautstärke von über 100 Dezibel erreichen können. Die empfohlene Maximalbelastung liegt bei 85 Dezibel – und damit deutlich darunter. Insbesondere ältere Bohrer sind oftmals viel zu laut.

Wie Sie mit Hörgeräten die Tinnitus-Therapie verbessern, erfahren Sie hier

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