Kreative Ideen für die Hörversorgung von morgen

Kreative Ideen für die Hörversorgung von morgen

Ob lebensgroße Prototypen, Collagen, Videos oder Bastelarbeiten: Der Innovationswettbewerb „ideas4ears“ sucht nach den besten Ideen für die Hörversorgung, die die Hörtechnologie voranbringen. Außerdem macht dieser Wettbewerb auf Menschen mit Hörverlust und ihre Bedürfnisse aufmerksam.

Bereits zum sechsten Mal hat 2023 der weltweite Innovationswettbewerb „ideas4ears“ für Tüftler, Erfinder und Vorausdenker im Alter von sechs bis zwölf Jahren rund um Hörsysteme stattgefunden. Er motiviert Kinder und Jugendliche, sich mit der Alltagssituation von Menschen mit Hörverlust auseinanderzusetzen. Er schafft so kreative Ideen für die Hörversorgung von morgen und mehr Aufmerksamkeit für Betroffene. „ideas4ears“ informiert gleichzeitig darüber, dass Hörlösungen wie Cochlea-Implantate oder Mittelohrimplantate zur Verfügung stehen, wenn Hörgeräte nicht mehr ausreichen.

Welche kreativen Ideen gibt es für Hörgeräte und einen besseren Umgang mit Schwerhörigkeit?

Organisiert wird der Ideenwettbewerb von MED-EL, einem Hersteller von implantierbaren Hörlösungen wie Cochlea-Implantaten oder Mittelohrimplantaten. Beim Innovationswettbewerb „ideas4ears“ geht es weniger um Ideen, die tatsächlich praktisch umsetzbar sind. Es geht vielmehr darum, dass sich Heranwachsende kreativ mit dem Thema Hörverlust, Hörsysteme und Cochlea-Implantate beschäftigen. Erfinder der nächsten Generation sollen so für Hörgeräte und Hörimplantate begeistert werden. In den letzten Jahren waren das beispielsweise ein Cochlea-Implantat, das sich durch Bewegung auflädt, Spezial-Kopfhörer für Kinder mit Cochlea-Implantaten und Such-Apps für Cochlea-Implantate, wenn diese durch Unachtsamkeit oder in Katastrophenfällen verloren gehen.

Ein echter (Kinder-)Erfinder in der Jury

Seit 2017 haben bereits Kinder und Jugendliche aus 42 Nationen mit 843 Einsendungen teilgenommen. Darunter befinden sich auch Kinder mit Cochlea-Implantaten sowie Kinder mit schwerhörigen oder gehörlosen Angehörigen. Schirmherr und Vorsitzender der Jury ist Geoffrey Ball, der selbst unter Hörverlust leidet. Schon als Kind reichten ihm Gebärdensprache, herkömmliche Hörgeräte und Lippenlesen nicht aus. Als Ingenieur beschloss er, selbst nach einer Lösung für seinen Hörverlust zu suchen. Mit seinem kreativen Erfindergeist hat er das weltweit erste Mittelohrimplantats entwickelt – eine technische Revolution.

Alle Einreichungen sind ein Gewinn

Weiterentwickelte bestehende Produkte, praktische Alltagslösungen oder noch nie dagewesene Erfindungen: 2023 haben insgesamt 215 junge Erfinder aus über 20 verschiedenen Ländern ihre Ideen zum Innovationswettbewerb „ideas4ears“ eingesendet. Eins haben alle kreativen Ideen für die Hörversorgung gemeinsam: Sie verbessern die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust und machen auf deren Lebensrealität und Bedürfnisse aufmerksam. Produktmanager für Hörsysteme diskutieren über alle eingereichten Ideen, damit das Hören mit einem Cochlea-Implantat oder Hörgerät zukünftig noch besser und angenehmer wird. Die Jury wählte schließlich die besten Einreichungen aus und lädt neun junge Erfinder im Juni 2023 in das MED-EL Headquarter in Innsbruck ein. Dies diesjährigen Gewinner kommen aus Chile, Deutschland, Indien Italien, Mexiko, Österreich, Spanien, den USA und der Schweiz. Der deutsche Gewinner heißt Bulat, ist 11 Jahre alt und kommt aus Leipzig. Er nutzt selbst ein Mittelohrimplantat und erfand einen Spezialhelm, den er bei sportlichen Aktivitäten aufsetzen kann, ohne dass der Audioprozessor bzw. ein Hörgerät verrutscht. Dieser Helm schützt gleichzeitig den Kopf und das Hörsystem gut und man kann mit ihm dennoch perfekt hören.

Hörverlust bei Kindern rechtzeitig erkennen und versorgen

„ideas4ears“ richtet sich auch deshalb an Kinder und Jugendliche, weil Hören für ihre Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt. Weltweit sind 34 Millionen Kinder von einschränkendem Hörverlust betroffen. Hörgeminderten Kindern fällt es zum Beispiel schwerer, sprechen zu lernen: Sie hören die gesprochene Sprache ihrer Eltern nicht richtig und es fällt ihnen schwerer, sie nachzuahmen. Je früher das Gehör von klein an regelmäßig überprüft wird, desto eher kann man einem Hörverlust bei Kindern entgegenwirken.

Wie gestalte ich Hörtests für mein Kind interessant?

Bei Hörverlust bei Kindern sind regelmäßige Hörtests eine wichtige Routine. Nur so können HNO-Ärzte oder Hörakustiker überprüfen, ob der Hörverlust fortschreitet. Doch Hörtests in der Hörtestkabine sind nicht besonders spannend. Mit diesen fünf Tipps kommt der Spaß nicht zu kurz:

  1. Lieblingslieder spielen: Um den Test interessant zu machen, kann der Audiologe zu Beginn und zwischen den Kontrolltönen Lieder abspielen, die das Kind besonders mag.
  2. Lieblingsspielzeuge mitbringen: Die meisten Kinder-Audiologen haben Spielzeug in ihrer Praxis – eigenes Spielzeug in der neuen Umgebung bringt jedoch Abwechslung.
  3. Lieblingssnacks einpacken: Ob Obst, Gummibärchen oder Käsewürfel: Eine kleine Leckerei kann die Motivation der Kinder enorm steigern.
  4. Wache und ausgeruhte Kinder: Termine sollten zu einer Zeit stattfinden, in der Kinder normalerweise wach und aktiv sind.
  5. Mitmachen: Es hilft, wenn ein Elternteil in der Hörkabine dabeisitzt und die Aufmerksamkeit des Kindes spielerisch auf den Test lenkt.

Im Rahmen von Kindervorsorgeuntersuchungen lässt sich ein Hörverlust bei Kindern meist rechtzeitig feststellen und gut behandeln. Dank Hörsystemen oder Hörprothesen entwickeln Kinder eine altersgemäße Sprachfähigkeit, nehmen fast uneingeschränkt am sozialen Miteinander teil und haben eine hohe Lebensqualität.

Sie vermuten einen Hörverlust bei Ihrem Kind? Wenden Sie sich so früh wie möglich an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einen Hörakustiker in Ihrer Nähe. Die Experten für gutes Hören führen wichtige Hörtests durch und beraten Sie zur passenden Hörversorgung.

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