Hörtechnologie: Spinnenseide für besseres Hören

Hörtechnologie: Spinnenseide für besseres Hören

US-Forscher arbeiten an sensibleren Mikrofonen für Hörgeräte

Viele Menschen ekeln sich vor Spinnen – dabei kann man viel von ihnen lernen! Zum Beispiel nutzen sie eine hochsensible Technik, um selbst leiseste Töne zu hören und deren Richtung festzustellen. Forscher in den USA wollen dies nun zur Verbesserung von Mikrofonen, etwa für Hörgeräte, nutzen.

Auf den ersten Blick scheinen Spinnen denkbar ungeeignet zu sein, um das Hören zu verbessern. Sie haben ja gar keine Ohren! Stattdessen nutzen sie ihre feine Körperbehaarung, um auf völlig andere Art wie wir Menschen zu „hören“. Tausende von Tasthaaren sind überall auf dem Körper verteilt und bewegen sich durch die von Schallwellen ausgelösten Luftströmungen. Dadurch können Spinnen und andere Insekten nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Richtung erkennen, aus der ein Ton kommt – und das um einiges besser als das menschliche Ohr.

Im Vergleich zu unserem Gehör hat diese Technik zwei wesentliche Vorteile: Sie erfasst eine viel größere Bandbreite an Klängen. Während unsere Ohren besonders hohe und tiefe Töne nicht mehr hören, lösen fast alle Frequenzen bei den Spinnenhaaren Bewegung aus. Aber auch die Richtung lässt sich durch die Haarbewegungen deutlicher erkennen. Beim Menschen erfolgt das Richtungshören hauptsächlich durch leichte Zeitunterschiede des Tonempfangs an beiden Ohren. Wer also auf einem Ohr schlecht hört, kann die Richtung nur noch feststellen, wenn er die Ursache mit seinen Augen sieht.

Wie die feinen Spinnenhärchen das menschliche Hören verbessern können
Wie die feinen Spinnenhärchen das menschliche Hören verbessern können

Innovative Technik für Hörgeräte-Träger

Doch wie lassen sich diese wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine moderne und innovative Hörgeräte-Technologie nutzen? Daran arbeiten aktuell Forscher an der Binghamton University in New York. Sie verwenden keine Insektenhaare, sondern Spinnenseide, die ähnliche Eigenschaften besitzt und einfacher zu verarbeiten ist. Damit durch die Bewegungen in einem magnetischen Feld Stromsignale entstehen, haben die Forscher die Spinnenseide mit Gold beschichtet. Auch ein herkömmliches Mikrofon erzeugt Stromsignale, doch das „Spinnen-Mikrofon“ ist deutlich empfindlicher, deckt einen größeren Frequenzbereich ab und kann die Richtung, aus der der Ton kommt, genau erkennen.

Noch ist es Zukunftsmusik, bis diese Forschungsapparaturen weiterentwickelt und als Serienlösung in Hörgeräte eingebaut werden. Mikrofone und moderne Hörgeräte sind schon heute überaus feinfühlig – mit der Spinnenseide würden sie noch feinfühliger, sodass wir besonders leise, hohe und tiefe Töne nochmal um ein Vielfaches besser hören und noch genauer erkennen würden, aus welcher Richtung die Klänge kommen. Dies alles hätten wir dann den Spinnen zu verdanken. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet diese so unbeliebten Krabbeltiere ohne Ohren dazu beitragen, das Hören des Menschen zu verbessern?

Sie wollen mehr erfahren über die Funktion des menschlichen Hörens? Hier lesen Sie mehr zu dieser wunderbaren Sinneswahrnehmung durch Schall.

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