Ganz schön laut: Hecken- und Baumschnittzeit

Ganz schön laut: Hecken- und Baumschnittzeit

Im Herbst und Winter heißt es für Gartenbesitzer ran an Säge, Schere und Häcksler. Doch bevor die Motorsägen aufheulen, die Heckenscheren losrattern oder anderes lautes Gerät zum Einsatz kommt, sollten Sie unbedingt an den Gehörschutz denken.

Die Hecken- und Baumschnittzeit dauert von Oktober bis Ende Februar. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist ein radikaler Beschnitt oder das Entfernen der Hecke nur in diesem Zeitraum erlaubt, damit Vögel nicht beim Brüten gestört werden. Viele Gartenbesitzer nutzen deshalb den Herbst und Winter für den Rückschnitt, damit im Frühjahr alles wieder gut treiben und wachsen kann. Bei diesen lauten Arbeiten gilt es die Ohren zu schützen, um Hörschäden vorzubeugen.

Lärm wird oft unterschätzt

Viele Menschen haben kein gutes Gespür für Lärm und seine Folgen. Das betrifft insbesondere Jüngere. Solange die Ohren noch ungetrübt mitmachen, gehen wir oft sorglos mit unserem Gehör um und vergessen, die Ohren zu schützen. Hinzu kommt: Lärm, den wir selbst erzeugen, stört uns oft nicht so sehr, wie der, den andere verursachen. Nicht selten haben wir sogar Freude am eigenen Lärmen.

Wer sein Gehör aber größeren Lautstärken wie einer Kettensäge oder einer lauten Heckenschere aussetzt, riskiert eine Hörschädigung. Lärm zählt zu den häufigsten Ursachen für einen Hörverlust.

Wer denkt, dass nur sehr laute Geräusche das Gehör schädigen, der irrt: Anhaltende Hörprobleme können bereits durch eine dauerhafte Lärmbelastung unterhalb der Schmerzschwelle ausgelöst werden – ab welcher Lautstärke genau, lässt sich nicht pauschal sagen. Das Risiko für eine Lärmschwerhörigkeit gilt ab etwa 80 bis 85 Dezibel als erhöht. Es hängt auch davon ab, wie lange man dem Lärm ausgesetzt ist.

Wie laut sind Gartengeräte?

Die Lautstärke von Gartengeräten wird oft unterschätzt. Die Dezibelzahlen zeigen, wie wichtig es ist, die Ohren zu schützen, zum Beispiel mit Kopfhörern aus dem Baumarkt, dem sogenannten Kapselgehörschutz.

So laut können Gartengeräte sein:

  • Häcksler

Häcksler sind eine große Lärmquelle und erreichen Werte von bis zu 95 Dezibel, bei älteren Modellen sogar mehr als 100 Dezibel.

  • Kaminholzsäge oder Kreissäge

Eine Kreissäge, um beispielsweise Holz in passende Stücke zu zersägen, hat eine Lautstärke von bis zu 100 Dezibel. Bei längerer Nutzung drohen bleibende Hörschäden, wenn die Ohren nicht geschützt werden.

  • Laubbläser

Laubbläser lärmen mit etwa 100 Dezibel – etwa so laut wie ein Presslufthammer. Sie beeinträchtigen auch Kleintiere wie Insekten. Auf jeden Fall einen Gehörschutz tragen oder – noch besser, einen Rechen benutzen.

  • Heckenschere

Heckenscheren sind wahre Lärmmonster unter den Gartengeräten. Sie erreichen Werte von 104 Dezibel.

  • Kettensäge

Fast am lautesten ist eine motorbetriebene Kettensäge mit Spitzenwerten von 110 Dezibel.

  • Rasenmäher

Benzinbetriebene Rasenmäher sind immer noch beliebt. Sie lärmen mit rund 90 Dezibel. Viel ohrenfreundlicher sind elektrische Rasenmäher.

  • Rasentrimmer

Ebenso laut wie ein Rasenmäher ist ein Rasentrimmer mit Motor mit einer Lautstärke von über 90 Dezibel.

  • Vertikutierer

Auch motorbetriebene Vertikutierer erreichen Werte über 90 Dezibel.

Ein Hörschädigung durch Lärm ist unumkehrbar

Schädliche Lärmbelastungen können sowohl am Arbeitsplatz als auch bei der Gartenarbeit vorkommen – also überall, wo man ohne ausreichenden Gehörschutz mit lauten Maschinen arbeitet. Zunächst treten die Hörprobleme kurzfristig auf: Man hört für einige Minuten, mitunter sogar Stunden, etwas schlechter – ein Gefühl, als ob man Watte in den Ohren hätte. Es kann auch sein, dass man erst einmal gar nichts merkt, aber die Haarzellen am Ende der Cochlea dennoch geschädigt werden. Im Laufe von Jahren kann sich dann eine dauerhafte Schwerhörigkeit entwickeln. Wenn die Beeinträchtigung wahrgenommen wird, ist es zu spät. Denn Lärmschwerhörigkeit kann nicht geheilt werden. Sie ist unumkehrbar. Erste Merkmale sind ein eingeschränktes Hörvermögen zunächst im Bereich hoher Töne. Man hört zum Beispiel Vogelzwitschern, Telefon- oder Türklingeln schlechter. Im weiteren Verlauf wird es schwieriger, Gesprächen zu folgen – vor allem, wenn Hintergrundgeräusche wie Stimmengewirr, Straßenlärm oder Musik das Verstehen zusätzlich erschweren. Suchen Sie dann unbedingt einen HNO-Arzt oder Hörakustiker auf und lassen Sie einen Hörtest machen. Hörsysteme helfen, wieder gut zu hören. So bleiben Sie im Beruf und Alltag gut eingebunden und der Hörverlust isoliert Sie nicht. Letztendlich kann eine Lärmschwerhörigkeit zum kompletten Hörverlust führen.

Der richtige Gehörschutz
Überschreiten Lautstärken 80 Dezibel, gilt es die Ohren zu schützen. Bei einer Beschallung ab 85 Dezibel kann das Gehör irreversiblen Schaden nehmen. Werden diese Lautstärken beim beruflichen Einsatz wie im Forst oder Gartenbau erreicht, ist Gehörschutz Pflicht. Motorisierte Ketten- und Brennholzsägen, benzinbetriebene Sensen und Heckenscheren oder auch manche Laubbläser erreichen oft 100 Dezibel und mehr. Gehörschutz gehört darum bei lauter Gartenarbeit auch im privaten Bereich immer auf oder in die Ohren.

Gehörschutz gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Kapselgehörschutz ähnelt großen Kopfhörern, wird über die Ohren gestülpt und ist in der Regel mit einem Kopfbügel verbunden. Einige Versionen lassen sich an einen Helm montieren. Einfacher und kleiner sind Ohrstöpsel aus Schaumstoff, Wachs oder Silikon, die in die Ohren gesteckt werden. Lärm kann damit um etwa 20 Dezibel gedämpft werden. Bedenken Sie auch, dass bei lauten Gartenarbeiten auch Menschen, die in der Nähe stehen, ihre Ohren schützen sollten. Zu Ihrer Ausrüstung für den Baum- und Heckenschnitt gehört neben Schutzhandschuhen, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhen also unbedingt der Gehörschutz dazu, vor allem wenn eine Kettensäge zum Einsatz kommt.

Hören Sie noch gut? Unser Online-Hörtest zeigt, wie es um Ihre Hörfähigkeit bestellt ist und gibt erste Hinweise auf eine Hörminderung. Für einen professionellen Hörtest und eine gründliche Analyse besuchen Sie jedoch Ihren HNO-Arzt oder Hörakustiker.

Ist Lärm immer gleich – und was bedeutet Lärm-Stress?

Ist Lärm ein Synonym für laute, unerwünschte und störende Geräusche? Nein, denn Lärm hat sehr viele Facetten und ist eine subjektive Empfindung.

Närrische Zeit ist ganz schön laut

In der närrischen Zeit und auch bei einer ganzen Reihe anderer Events sollten die empfindlichen Kinderohren besonders geschützt werden.

Aua, das ist aber laut! – Wie viel Dezibel sind schädlich?

Martinshorn, Böller, Presslufthammer: Viele laute Geräusche tun den Ohren im wahrsten Sinne weh. Sind wir ihnen langfristig ausgesetzt, können Hörschäden die Folge sein. Doch ab wann ist Lärm eigentlich schädlich?

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