Mir klopft das Herz bis zum Ohr

Mir klopft das Herz bis zum Ohr

Wenn wir schlecht hören oder störende Ohrgeräusche wahrnehmen, müssen nicht unbedingt unsere Ohren selbst die Auslöser sein. Von Migräne und Herzklopfen bis hin zu Heuschnupfen, viele Beschwerden beeinflussen unser Gehör. 

Manchmal, wenn wir uns unwohl fühlen und uns Symptome wie angeschwollene Nasenschleimhäute quälen, erschweren unsere Gedanken rund um die Ursachen unsere Lage zusätzlich. Die Patienten drehen sich im Krankheitskreis. Doch hinter so manchen Beschwerden von Patienten verstecken sich ganz andere Leiden und Ursachen, als man denkt.

Wenn das Herz laut pocht

Zum Beispiel sind wir besorgt, wenn wir plötzlich unseren Herzschlag laut in unseren Ohren pochen spüren. In manchen Fällen haben die Betroffenen auch das Gefühl, das Klopfen ihres Herzens im ganzen Kopf zu spüren. Doch die Ursache dieses wahrgenommenen pulssynchronen Pochens muss nicht unbedingt das Herz betreffen.

Tatsächlich steckt häufig ein zum Puls synchroner Tinnitus im Ohr dahinter. Bei dieser besonderen Art des pulssynchronen Tinnitus pocht es im Ohr in einem dem Herzschlag und dem Puls ähnlichen Rhythmus. Die möglichen Auslöser für diese pulssynchronen Ohrgeräusche sind vielfältig, auch psychische Ursachen sind möglich. Dennoch sollten betroffene Patienten sicher gehen und die Symptome von einem Arzt abklären lassen, um den pulssynchronen Tinnitus frühzeitig zu behandeln.

Warum hören wir unseren Herzschlag in den Ohren?

Manchmal hören wir aber mehr als nur einen falschen Herzschlag, ein Klopfen, ein dem Puls ähnlichem Pochen oder ein Piepen, das nicht da ist. Bei sehr starken Migräne-Attacken können sogar Stimmen wahrnehmbar sein. Überwiegend Erwachsene sind von einer solchen Migräne mit akustischen Halluzinationen betroffen. Die Patienten hören dann nicht nur ein Pochen oder Klopfen, sondern vielmehr sogar Stimmen oder Geräusche, die nicht da sind.

Bei einem Kind oder Jugendlichen kann es bei Kopfschmerzanfällen ebenfalls zu Wahrnehmungsstörungen im Bild kommen. Das sogenannte „Alice-im-Wunderland-Syndrom“ führt bei einem Kind zu einer verzerrten, vergrößerten oder verkleinerten Wahrnehmung von einem Bild, Gegenstand oder eigenen Körperteilen. Ähnlich wie man es aus den Büchern von Lewis Carroll, dem Autor von Alice im Wunderland kennt.

Warum hören wir seit unseren Migräne-Attacke schlechter?

Bei Migräne kann eine vorübergehende Schwerhörigkeit auftreten. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, sowohl zur Migränetherapie als auch um eine dauerhafte Schwerhörigkeit auszuschließen

Eine vorübergehende Schwerhörigkeit kann auch zusammen mit Hörsturz–ähnlichen Symptomen auftreten, wie Druck in den Ohren, ein durchgehender Pfeifton und starker Schwindel. Dann darf der Besuch eines HNO-Arztes nicht aufgeschoben werden.

Gibt es Hörsturz durch Erkältung?

Aber nicht nur Migräne-geplagte Menschen leiden unter Symptomen, die denen von Schwerhörigkeit oder einem Hörsturz täuschend ähnlich sind. Wenn draußen die Temperaturen sinken und die Natur sich auf den Winterschlaf vorbereitet, fängt für viele auch die Zeit der verstopften Nase an. Ob Mann, Frau oder Kind – Betroffene haben bei Schnupfen oft das Gefühl, nicht mehr richtig zu hören. Die Nasenschleimhaut schwillt manchmal so an, dass sie die wichtige Belüftung im Ohr einschränkt. Das kann zu einer vorübergehenden Schwerhörigkeit führen.

Hier sollten Sie sehr aufpassen, für sich und vor allem auch bei Ihrem Kind: Denn hält dies länger an, ist eine Mittelohrentzündung möglich. Schwindel und Pfeiftöne im Ohr sind potenzielle Begleiterscheinungen, genauso wie Druck oder ein Taubheitsgefühl im Ohr. Ursache dafür ist die Flüssigkeit, die sich wegen der Verstopfung oder Entzündung des Mittelohrs im Ohr sammelt und für Ohrgeräusche sorgen kann. Gleiches passiert auch bei Heuschnupfen. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome zusammen mit dem Abklingen der Erkältung oder des Pollenflugs.

Mehr Informationen zu Arten, Ursachen, Folgen und Behandlungen von Tinnitus und Schwerhörigkeit finden Sie unter den verschiedenen Themenbereichen in unserem Menü. Dort erfahren Sie zudem passend für Mann, Frau oder Kind alles rund um das Thema Hörgeräte, wie Hörgeräte Typen, Hörgeräte Hersteller, verschiedene Modelle, mögliche Alternativen, Pflege-Tipps für Hörgeräte und vieles mehr.

Verwechslungsgefahr: Bluthochdruck und Tinnitus

Es kann eine Vielzahl von Gründen haben, warum Ohrgeräusche auftreten. Auch Bluthochdruck ist eine Ursache. Dieser kann zu Ohrsausen oder einem Pfeifen im Ohr führen, dass einem Tinnitus sehr ähnlich ist. Als Auslöser für die Ohrgeräusche bei Bluthochdruck reicht oft schon eine zu schnelle Bewegung.

Aber auch ein zu niedriger Blutdruck kann zu einem Ohrensausen führen. Hierbei sind Stress oder Anspannung die häufigsten Auslöser.

Früh erkannt – besser therapiert

Selbstdiagnosen sind immer schwierig, noch kritischer wird das Ganze, wenn man bedenkt wie sehr sich Symptome ähneln können. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihre Beschwerden von einem Arzt untersuchen lassen. Ein HNO-Arzt kann abklären, ob Ohrgeräusche beispielsweise durch eine Erkältung, Migräne oder Heuschnupfen bedingt sind und Therapien einleiten. Der Facharzt diagnostiziert auch eine dauerhafte Schwerhörigkeit oder einen Tinnitus und verhilft seinen Patienten zu einem schnellen Heilerfolg mit Unterstützung von Hörsystemen, wo notwendig sind.

Erfahren Sie in unserem Beitrag So seriös ist „Dr. Google“ warum Sie Google definitiv nicht vertrauen sollten, wenn es um die Diagnose ihrer Hörprobleme geht. Im Artikel Zähneknirschen und Ohrenpfeifen können Sie lesen, warum Zähneknirschen Tinnitus auslösen kann.

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