Hoch hinaus!

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Der Hörsinn im Kletterpark

Im September kann man meist die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen. Bevor der regnerische Herbst übernimmt, lohnt sich ein Besuch im Kletterpark am Ende der Saison. Ob Bouldern in einer Halle oder ein Parcours zwischen Baumkronen: Bei den vielen Kletterangeboten lässt sich für jeden Geschmack etwas finden. Damit sich auch Menschen mit Hörminderung an dem Erlebnis erfreuen können, gibt es einige Besonderheiten, auf die Sie achten können. Welche das sind und ob das Gehör bei schwindelerregenden Höhen tatsächlich wichtig ist, erfahren Sie hier.

Wo kann alles geklettert werden?

Die Klettermöglichkeiten teilen sich in zwei Kategorien ein: Indoor und Outdoor. Die Indoor Varianten finden in geschlossenen Räumen statt und sind deswegen äußerst praktisch, da sie von Wetter und Jahreszeit unabhängig sind. Meist sind diese große sowie hohe Hallen. Diese beinhalten Kletterhallen, Boulderhallen und Seilkletterhallen.

Indoor

Ersteres ist genau das, was sich die meisten unter einer typischen Kletterhalle vorstellen: künstliche Kletterwände mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Der Stil der Wände sowie die Kletterrouten können ebenfalls variieren. In einer Boulderhalle wird ohne Klettergurt und Seil geklettert. Die Wände sind bekannt durch ihre bunten, unterschiedlich geformten Griffe, auch Bouldergriffe genannt. Hierbei ist die Höhe der Halle nicht ausschlaggebend, es erfordert allerdings mehr Kraft beim Klettern und eine entsprechende Technik. In Seilkletterhallen ist eine Sicherung vorhanden. Bei dieser Kletterhallenvariante gibt es Vorstiegs- sowie Toprope-Routen.

Outdoor

Die Klettermöglichkeiten im Outdoor-Bereich unterscheiden sich enorm in ihrem Schwierigkeitsgrad. Sportklettergebiete sind für Anfänger oder Hobby-Kletterer nicht geeignet. Empfohlen werden weniger anspruchsvolle Klettervarianten, die ebenso für die ganze Familie geeignet sind: Kletterparks und Hochseilgärten. Ein Kletterpark ist meist in einer natürlichen Umgebung oder von Bäumen umgeben. Hier gibt es eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Kletterelementen sowie Seilrutschen auf verschiedenen Höhengraden. Hochseilgärten unterscheiden sich dadurch, dass sie um einiges höher sind sowie anspruchsvollere Kletterelemente anbieten.

Der Hörsinn im Einsatz

 Unser Gehör spielt beim Klettern eine zentrale Rolle. Das Innenohr beherbergt das Gleichgewichtsorgan, das für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts verantwortlich ist. Dieses Organ ist entscheidend, da Klettern eine hohe Stabilität erfordert. Es arbeitet eng mit anderen sensorischen Systemen zusammen, um diese Stabilität zu gewährleisten. Da beim Klettern fester Halt gefragt ist, ist ein gutes Gleichgewicht von Vorteil. Dieses wird in Zusammenarbeit mit Sensoren in Muskeln, Gelenken sowie Sehnen (Propriozeptoren) und dem Sehsinn reguliert. Diese Sinnesorgane senden ständig Informationen an das Gehirn über die Position und Bewegung der Gliedmaßen.

Das vestibuläre System im Innenohr ist für die Wahrnehmung von Schwerkraft, Drehung und Beschleunigung verantwortlich. Es hilft Kletterern dabei, ihre Position und Bewegungen in vertikalen Umgebungen zu kontrollieren. Wenn jedoch ein Sinnessystem beeinträchtigt ist, so wie es bei Menschen mit Hörminderung der Fall ist, kann das Gehirn mittels der Verstärkung eines anderen Sinns die Einschränkung (oder gar das Fehlen) ausgleichen. Somit können alle, die Klettern möchten, dies auch sicher tun und genießen. Die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers ermöglicht sich derartigen Herausforderungen problemlos zu stellen. Gleichgewichtsstörungen mit Schwindel haben Ursachen im Gleichgewichtsorgan des Ohrs. Betroffenen Personen gelingt es häufig nicht mehr, auf einem Bein zu stehen oder mit geschlossenen Augen auf einer geraden Linie zu laufen. Manche Menschen haben das Gefühl, der Raum würde sich drehen. Andere fühlen sich, als ob sie fallen würden oder nach oben fliegen.

Ein intakter Gleichgewichtssinn ist auch für die kindliche Entwicklung von großer Bedeutung. Kinder mit einem guten Gleichgewicht können früher krabbeln, sicherer klettern und sind nicht selten besser in der Schule. Gleichgewichtsstörungen und Schwindelattacken können durch Erkrankungen des Innenohrs auftreten, die oftmals unerkannt bleiben.

Risiken beim Klettern

Egal ob auf offenem oder geschlossenem Raum – der Klettersport birgt für das Gehör unterschiedliche potenzielle Gefahren, die nicht unterschätzt werden dürfen:

Wetterlage

Bei Outdoortouren können schlechte Witterungsbedingungen zu unterschiedlichen Problemen führen. Starke Wind- und Gewittergeräusche können die Kommunikation untereinander erschweren, plötzlich auftretender Nebel behindert den Sichtkontakt. Bei kalten Temperaturen und Regen können falsche oder mangelnde Ausrüstung und Bekleidung zu Entzündungen im Gehörgang führen. Bei kalten Temperaturen und Niederschlag sollte man die Ohren immer mit einer Mütze oder Stirnband schützen. Diese können auch unter einem Helm getragen werden. Am besten immer Tipps beim Hörakustiker in der Nähe einholen, was man als Hörgeräteträger beim Klettern beachten soll.

Sicheres Klettern mit Hörminderung

Träger von Hörgeräten sollten daher für einen sicheren Halt spezielle Befestigungsclips für das Hörgerät verwendet werden. Bei diesen ist es wichtig, dass sie nicht mit der Sicherheitsausrüstung in Konflikt geraten. Um eine geeignete Lösung hierfür zu finden, empfiehlt es sich, vorab mit einem Hörakustiker zu sprechen. Menschen mit Hörminderung jeglicher Art sollten bei einem Kletterausflug Kommunikationsmethoden, wie zum Beispiel Handzeichen, mit den jeweiligen Kletterpartnern oder Aufsichtspersonen festlegen, um sich entsprechend verständigen zu können, vor allem in einer Notsituation

Vor einem Besuch eines Kletterparks oder einer Kletterhalle lohnt sich außerdem ein Blick auf die Webseite oder ein Anruf. Manche bieten nämlich regelmäßige Termine an für Menschen mit Hörminderung und haben sogar Klettergruppen mit Gleichgesinnten. Dies bietet den Vorteil, dass erfahrene Anleiter vor Ort sind, die nicht nur Erfahrung im Klettern haben, sondern auch trainiert sind für korrekte Kommunikation für und mit Menschen mit Hörschädigung. Daher können diese äußerst hilfreich sein, vor allem bei einem Erstbesuch.

Wenn Sie in unterschiedlichen Situationen, beim Sport wie beim Klettern, in Gesprächen mit anderen in lauter Umgebung wie z.B. im Restaurant den Eindruck haben, dass Ihre Hörleistung abnimmt, sollten Sie Ihr Hörvermögen überprüfen und rechtzeitig behandeln lassen. Dazu als erstes einen Hörtest machen. Über unseren praktischen Such-Service können Sie einen passenden Hörakustiker oder HNO-Arzt in Ihrer Nähe finden.

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