Die Grenzen des Hörens

Die Grenzen des Hörens

Können Sie die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören?

Haben Sie ein perfektes Gehör? Falls Sie diese Frage jetzt mit einem eindeutigen „ja“ beantworten, müssen wir Sie leider auf den Boden der Tatsachen zurückholen, denn es gibt zahlreiche Töne, die wir nicht wahrnehmen können, auch wenn wir behaupten, ein gutes Gehör zu haben.

In unserem Artikel „Frequenzen & Dezibel“ haben wir bereits berichtet, dass wir Geräusche nur in einem gewissen Frequenzbereich wahrnehmen können: Dieser reicht in jungen Jahren von etwa 16 bis 20.000 Hz und sorgt dafür, dass wir ungefähr 400.000 verschiedene Töne voneinander unterscheiden können. Im Alter sieht es da schon anders aus, denn die Fähigkeit, höhe Töne hören zu können, lässt mit zunehmendem Alter immer mehr nach.

Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Frequenzbereiche. Der Bereich des menschlichen Hörvermögens wird dabei als Hörschall bezeichnet. Den darunterliegenden Bereich nennt man Infraschall (unter 16 Hz), den darüberliegenden Ultraschall (über 21.000 Hz) – beide bleiben dem menschlichen Gehör verschlossen. Vor allem sehr tiefe Töne im Infraschallbereich und die besonders hochfrequenten Töne des Ultraschallbereichs kann das menschliche Ohr nicht wahrnehmen.

Im Vergleich zum Menschen können viele Tiere jedoch wesentlich höhere Frequenzen als der Mensch wahrnehmen. Insekten  hören zum Beispiel sehr tiefe Geräusche unter 16 Hz, deren Schallwellen sich über lange Distanzen ausbreiten. Andererseits hören Igel, Fledermäuse und – als Spitzenreiter – Delfine Tonhöhen von über 100.000 Hzn. Entsprechend ihres jeweiligen Hörbereichs ändert sich auch der Stimmbereich dieser Tiere, der sich nur teilweise mit dem menschlichen Hör- und Stimmfeld überschneidet.

Machen Sie einmal den Selbsttest und hören Sie sich den Titel „A Day in the Life“ von den Beatles bis zum Ende an und achten Sie darauf, wie Ihr Hund reagiert: Nach dem letzten Akkord ist ein Ton mit einer Frequenz von etwa 15.000 Hz eingebaut. Diesen Ton können die meisten Menschen nicht mehr wahrnehmen – Hunde jedoch sehr wohl. Offensichtlich haben die Beatles bei diesem Stück auch an ihre tierischen Fans gedacht.

 

Oder hören wir nur das, was wir hören wollen?

Eine amüsante Anekdote dazu: „Zwei Freunde mitten in New York: Menschen drängeln, hetzen vorbei, sprechen in ihre Headsets. Fahrräder schlängeln sich waghalsig zwischen Autos und Fußgängern hindurch, Busse hupen und überall Taxis, quietschende Reifen, Martinshörner. Irgendwie dazwischen spielende Kinder, bellende Hunde. Ein unglaubliches Gedränge. Auf einmal hält der eine der beiden Freunde an: ‚He, wart mal, hörst du das auch? Da! Da zirpt eine Grille!‘ Sein Freund starrt ihn entgeistert an: ‚Eine Grille in New York? Das glaubst du doch selbst nicht.‘ Der Freund tritt ein bisschen zur Seite und in der Tat – unter einem Busch am Straßenrand: eine kleine braun-schwarze Grille mit langen Fühlern. ‚Ich bin beeindruckt! Dass du eine Grille hier im New York’schen Gewusel gehört hast! Alle Achtung! Du musst echt super Ohren haben!‘ ‚Nö‘, antwortet sein Freund, ‚meine Ohren sind ganz normal. Aber weißt du, ich glaube, man hört nur das, was man hören will. Ich zeig dir, was ich meine.‘ Er lässt ein Geldstück auf den Bürgersteig fallen – und in der Tat, trotz des Lärms drehen sich Leute um, gucken, was da zu Boden gefallen ist. ‚Siehst du, man hört nur das, was einem wichtig ist.‘“

 

Stellt sich nun die Frage, ob wir wirklich nur das hören, was wir hören wollen oder ob unser persönlicher Frequenzbereich tatsächlich kleiner ist als bei anderen. Wir haben es bereits am Anfang des Beitrags angeschnitten: Oftmals ist das Alter ein Grund dafür, dass wir bestimmte Töne nicht wahrnehmen. Aber auch der Beruf und das Geschlecht haben einen Einfluss auf unseren hörbaren Frequenzbereich.

 

Im Internet findet man einige Tests, bei denen mithilfe eines Kopfhörers der Versuchsperson Töne mit verschiedenen Frequenzen vorgespielt werden. Hört man einen Ton nicht mehr, so liegt er außerhalb des für diese Person hörbaren Bereichs. Aber bitte denken Sie daran: Es handelt sich dabei um keinen professionellen Test wie bei einem Facharzt.

Daher empfehlen wir eine regelmäßige Überprüfung des Gehörs – zum Beispiel mit einem Hörtest beim Hörakustiker in Ihrer Nähe.

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