Achtung Sprachnachrichten

Achtung Sprachnachrichten

Sprachnachrichten sind bequem und beliebt. Aber sie stellen Schwerhörige oft vor große Verständnisprobleme. Denken Sie daran, bevor Sie Audiobotschaften versenden.

Einfach mal schnell etwas aufsprechen und als Sprachnachricht versenden. Das ist viel leichter und schneller als zu tippen. Was aber, wenn Ihr Gegenüber die Sprachnachricht gar nicht oder nicht richtig verstehen kann? Nicht nur für Schwerhörige ist es oft mühsam oder sogar unmöglich, eine solche Audiobotschaft abzuhören und zu ‚entschlüsseln‘. Das muss nicht sein. Statt einfach auf Aufnehmen und Senden zu klicken, können Sie Ihre Nachrichten auch für Menschen gestalten, die schlecht hören. Denken Sie an Schwerhörige und beugen Sie Verständnisproblemen und Missverständnissen vor.

Digital kommunizieren

Schwerhörige sind oft erleichtert, wenn sie nicht telefonieren müssen, sondern dank den vielen heutigen Kommunikationsmöglichkeiten eine Textnachricht bekommen. Oder Videos, Fotos und E-Mails empfangen und verschicken können. Ein textbasierter und visueller Austausch ist für Schwerhörige ein großes Plus.

Hörprobleme? So erkennen Sie die ersten Anzeichen einer Schwerhörigkeit

Es kann sein, dass Sie Sprachnachrichten nicht mehr gut verstehen. Dann achten Sie unbedingt auf diese Anzeichen für ein Nachlassen Ihrer Hörfähigkeit:

  • Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher oder Blätterrauschen sind nicht oder schlecht zu hören.
  • Die Zeitung raschelt beim Umblättern nicht mehr.
  • Sie hören nicht das Surren des Kühlschranks oder das Ticken des Weckers.
  • Sie überhören die Hausklingel.
  • Plötzlich nuscheln alle anderen.
  • Sie hören hohe Stimmlagen schlechter (Frauen und Kinder)
  • Sie hören schlecht und verstehen Gespräche in Gruppen oder bei Hintergrundgeräuschen wie in Restaurants nicht mehr.
  • Sie drehen den Fernseher oder Musik immer lauter.
  • Sie fühlen sich abends oft erschöpft und müde.

Wenn diese Aussagen ganz oder teilweise zutreffen, dann ist es unbedingt Zeit für einen Hörtest beim HNO-Arzt oder Hörakustiker.

Denn frühzeitige und regelmäßige Hörtests sind für die Hörgesundheit entscheidend. Schon ab ungefähr 50 Jahren setzt meist schleichend eine Altersschwerhörigkeit ein. Diesen bemerkt man meistens erstmal nicht. Je früher ein beginnender Hörverlust erkannt und mit Hörgeräten versorgt wird, desto besser sind die Erfolge. Die Betroffenen können unbeeinträchtigt weiter am Alltags- und Berufsleben teilnehmen und ihren Hörsinn erhalten und steigern so ihre Lebensqualität. Je länger eine Schwerhörigkeit jedoch unbehandelt bleibt, desto mühsamer ist es, sich an Hörsysteme zu gewöhnen und das Hören wieder zu erlernen.

Bedenken Sie außerdem: Wer schlecht hört, ist oft schneller erschöpft, weil das Hören viel mehr Energie und mehr Konzentration erfordert.

Die Tücken der Sprachnachrichten

Sprachnachrichten bringen für Schwerhörige gleich mehrere Fallstricke mit sich:

Sprachnachrichten sind nur ein Audiosignal. Damit fehlen Schwerhörigen die visuellen Informationen eines persönlichen Gesprächs oder Videoanrufs. Keine Gestik und Mimik, keine Lippen zum Absehen oder vielleicht noch weitere sichtbare Informationen, wo sich das Gegenüber befindet.

Um Bandbreite zu sparen, werden die Sprachnachrichten meistens automatisch von den Messengern komprimiert. Das geht zu Lasten der Tonqualität. Im Gegensatz zu professionell produzierten Radiosendungen oder Podcasts haben Sprachnachrichten eine mäßige Qualität. Sie werden nur schnell in die Mikrophone der Smartphones eingesprochen. Oft sind außerdem noch störende Hintergrundgeräusche zu hören.

Für Schwerhörige außerdem sehr hinderlich ist, dass sie bei Sprachnachrichten keine Chance haben, nachzufragen und Dinge zu klären.

Um die Sprachnachrichten doch noch zu verstehen, müssen Schwerhörige oft erst Bluetooth an ihren Hörsystemen aktivieren, was gerade unterwegs mühsam sein kann.

Mit dem Smartphone gut verbunden: So gelingt die Kommunikation mit Schwerhörigen

Wenn Sie sich mit Schwerhörigen austauschen, ist es am einfachsten, auf Sprachnachrichten zu verzichten. Falls Sie doch etwas mündlich mitteilen wollen, dann konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und strukturieren Sie Ihre Sprachnachricht. Denn oft sind gerade mündliche Nachrichten zu ausschweifend und damit verwirrend.

Vermeiden Sie Hintergrundgeräusche und laute Aufnahmeumgebungen.

Eine gute Möglichkeit ist eine „Speech to Text“-Funktion, die einige Messenger direkt anbieten. Hierbei wird die Sprache maschinell unterstützt in Text umgewandelt. Bevor man diesen dann als Textnachricht versendet, sollte man die Nachricht unbedingt durchlesen und korrigieren.

Eine solche Funktion können auch Schwerhörige nutzen, um aus Sprachnachrichten einen Text zu generieren. Es gibt verschiedene Transkriptions-Apps für Smartphones, die eine Abschrift des Gesprochenen erstellen. Dazu kann man die Sprachnachricht beispielsweise markieren und über „Teilen“ die installierte App auswählen. Ähnlich funktionieren Live-Transkriptionen bei Telefongesprächen.

Bei Sprachnachrichten gibt es allerdings keine Korrektur- oder Rückfragemöglichkeiten. Missverstände und Informationslücken bleiben so nicht ausgeschlossen. Schwerhörige sollten sich deshalb nicht scheuen, bei Sprachnachrichten darauf hinzuweisen, wie hoch die Hörbarrieren für sie sind. Dazu können Sie einfach auch das Emoji für Hörgeräte mit zurücksenden.

Gewöhnen Sie sich nicht an Hörminderungen. Finden Sie sich nicht einfach mit dem schlechten Hören ab. Lassen Sie Ihre Ohren regelmäßig testen! Und bei Bedarf frühzeitig mit Hörgeräten versorgen.

Wann waren Sie das letzte Mal beim Hörtest?

„Hörvorsorge ab 50 – ICH geHÖRE daZU!“ lautet das Motto des diesjährigen Welttags des Hörens am 3. März. Beim Thema regelmäßiger Hörtest haben die über 50-Jährigen noch Nachholbedarf.

Kennen Sie schon das Emoji „Ohr mit Hörgerät“?

Wer digital kommuniziert, nutzt die Bildsprache der Emojis, um Emotionen zu teilen und seine Nachrichten zu visualisieren. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es dabei immer mehr Ausdrucksmöglichkeiten über spezielle Emojis, wie für Menschen mit Schwerhörigkeit das Emoji „Ohr mit Hörgerät“.

Multitalent Ohr – ein faszinierendes Organ

Ohren wachsen ein Leben lang. Das ist aber längst nicht das einzige Phänomen dieses außergewöhnlichen Organs. Sie sind wahre Multitalente und können deutlich mehr als nur Schallwellen aufzunehmen.

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