Kennen Sie schon das Emoji „Ohr mit Hörgerät“?
Wer digital kommuniziert, nutzt die Bildsprache der Emojis, um Emotionen zu teilen und seine Nachrichten zu visualisieren. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es dabei immer mehr Ausdrucksmöglichkeiten über spezielle Emojis, wie für Menschen mit Schwerhörigkeit das Emoji „Ohr mit Hörgerät“.
Auf einen Blick
- Emoji „Ohr mit Hörgerät“
- Mehr Sichtbarkeit für Hörgeräte-Träger und andere in der digitalen Kommunikation
- Menschen aus aller Welt können Ideen für neue Emojis einreichen
- Ideale Hörlösung kann nun selbstverständlich digital gezeigt werden
Spielerisch mit Schwerhörigkeit umgehen: Das Emoji „Ohr mit Hörgerät“ kann man beim Chatten und Appen in der digitalen Kommunikation ganz selbstverständlich nutzen. Zum Beispiel, um sich in einer Gruppe mit anderen Menschen mit einer Hörminderung auszutauschen oder Missverständnissen von Anfang vorzubeugen.
Für mehr Vielfalt und Sichtbarkeit
Emojis sind aus der digitalen Kommunikation, etwa über soziale Medien, Messengerdienste oder Onlineforen, nicht mehr wegzudenken. Mit ihrer Bildsprache setzen sie Akzente, machen Nachrichten lebendiger, vielfältiger und ausdrucksvoller. Sie spiegeln dabei auch den Charakter und bestimmte körperliche Eigenschaften des Verfassers wider.
Emojis wie das Ohr mit Hörgerät stehen für eine offene, sensible und bunte Gesellschaft, sowohl im persönlichen Austausch als auch online. Die Lebensqualität von Minderheiten oder Menschen, die aufgrund körperlicher Einschränkungen auf Unterstützung angewiesen sind, steigert sich enorm, wenn Inklusion von der Gesellschaft gelebt wird. Es ist sehr wichtig, dass die Individualität der Menschen auch in der digitalen Kommunikation über soziale Medien, Messengerdienste oder Onlineforen repräsentiert ist und bunt gelebt werden kann.
Immer mehr Emojis und Ausdrucksmöglichkeiten
Neben dem Ohr mit Hörgerät 🦻
gibt es weitere spezielle Emojis für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen:
Menschen im Rollstuhl 👨🏼🦽👩🏼🦽 ,
Menschen mit Blindenstock 👩🦯👨🏽🦯 ,
einen Blindenhund 🦮,
Brillen 👓 ,
eine Arm- oder Beinprothese 🦾 oder
Emojis für Gehörlose 🧏🏽♀️🧏🏽♂️ .
Und nicht nur Beeinträchtigungen wie Schwerhörigkeit werden sichtbarer:
Auch verschiedene Haut- und Haarfarben 👍🏼👍🏿👍🏻, sexuelle Orientierung 🏳️🌈
und verschiedene Religionszugehörigkeiten finden sich unter den Emojis.
Diese Zeichen werden übrigens in regelmäßigen Abständen ergänzt.
Die Favoriten unter den Emojis
Mittlerweile gibt es über 3.600 verschiedene Symbole. Zum Ende des Jahres 2021 hat das Unicode Konsortium, das sie entwickelt, die Liste der beliebtesten Emojis des Jahres veröffentlicht:
- Platz 1: 😂.
- Platz 2: ❤️
- Platz 3: 🤣
- Platz 4: 👍
- Platz 5: 😭
- Platz 6: 🙏
- Platz 7: 😘
- Platz 8: 🥰
- Platz 9: 😍
- Platz 10: 😊
In der Kategorie „Körperteile“ wurde das Bizeps-Emoji am häufigsten verwendet, in der Kategorie „Personen-Sport“ lag das Rad-schlagend Emoji auf Platz 1. Bei den Pflanzen war das Blumenstrauß-Emoji am beliebtesten, Tierfreunde verschickten 2021 besonders oft den Schmetterling.
Wer macht die Emojis? Wie entstehen neue Emojis?
Alle Emojis werden von der gemeinnützigen Organisation Unicode Konsortium entwickelt. Mark Davis ist ihr Mitbegründer und Präsident und so etwas wie der „Emoji-Chef“. Die Organisation kümmerte sich bislang vor allem um einheitliche Schriftzeichen. Emojis sind in den vergangenen Jahren aber immer wichtiger geworden.
Kann man Emojis-Ideen vorschlagen?
Ja, neue Vorschläge für Emojis von jedem sind willkommen. Das Unicode Konsortium nimmt bei der Entwicklung neuer Emojis auch gerne Ideen aus aller Welt entgegen: Jeder, der eine Idee für ein Emoji hat, das es unbedingt geben sollte, kann ein Formular ausfüllen und damit einen Antrag beim Unicode-Team stellen. Auch ein Design-Vorschlag muss mitgeschickt werden. Wie genau das Emoji aber am Ende aussieht, entscheiden die Organisation und zugehörige Unternehmen selbst. Emoji-Ideen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um in die Sammlung aufgenommen zu werden: Die Emojis müssen nützlich sein und wir müssen sie in unserer Kommunikation häufig nutzen. Ganz wichtig ist auch, dass sich jedes Emoji von den bisherigen Emojis deutlich unterscheidet.
Emoji mit Hörgerät als digitaler Wegbereiter
Das Emoji mit Hörgerät ist ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion und gegenseitige Akzeptanz. Das „Ohr mit Hörgerät“ zeigt, dass Menschen, die im Alltag Unterstützung benötigen, ein Teil unserer Gesellschaft sind. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leben in Deutschland über zehn Millionen Menschen mit Schwerhörigkeit. Trotzdem werden Menschen mit Schwerhörigkeit von der Öffentlichkeit oft nur am Rande wahrgenommen.
Das könnte Sie auch interessieren
Offen mit Schwerhörigkeit und Implantaten umgehen
Die Schwerhörigkeit zu verbergen, findet Stefanie aus Berlin albern. Sie lässt Freunde ihr neues Ohr, den Audioprozessor ihres Mittelohrimplantats, sogar anfassen und selbst ausprobieren, wie der Magnet funktioniert.
Hörminderung im Beruf
Interview mit Jochen Müller, Kommunikationstrainer und Lebensberater für Menschen mit Hörverlust und Gründer der Kommunikationsbrücke. Er gibt wertvolle Empfehlungen zum Thema Beruf und Berufswahl und berichtet von seinen Erfahrungen rund um Cochlea Implantate (CIs).
Schlecht hören muss nicht sein
Je früher eine Hörminderung versorgt wird, desto besser bleibt das Hörvermögen erhalten und Folgeerkrankungen werden vermieden.
Schwerhörigkeit am Arbeitsplatz durch Hörsysteme vermeiden
Auch am Arbeitsplatz ist Schwerhörigkeit leider nicht oft ein Thema. Manche Menschen vermeiden es sogar, ein Hörgerät zu tragen, verdrängen ihre Hörminderung über Jahre und verlieren dadurch immer mehr an Lebensqualität, weil Gespräche schwieriger werden, u.a. in Räumen mit unterschiedlichen Geräuschen und bei Gesprächen mit mehreren Personen. Dabei unterstützen Hörgeräte viele bei der Arbeit und 60% der Hörgeräteträger sagen: “Ich hatte mich früher für ein Hörgerät entscheiden sollen”, wie die unten abgebildete Studie bestätigt.
Eine hörfreundliche Unternehmenskultur vermittelt, dass gutes Hören wichtig ist, gerade am Arbeitsplatz. Denn im Beruf, aber auch im privaten Alltag gilt für Menschen mit Höreinschränkung Chancengleichheit.
Wer sich über seine ideale Hörlösung im Alltag freut, kann dies mit dem „Ohr mit Hörgerät“ nun auch digital mit seinem Umfeld teilen. Jeder kann kostenlos beim Hörakustiker seinen Hörsinn überprüfen lassen und weiß so woran er ist: Heute gibt es für jeden das passende Hörsystem. Eine individuelle Beratung und Anpassung erhalten Sie bei einem Hörakustiker in Ihrer Nähe. Als Experte für Hörsysteme kennt ein Hörakustiker nicht nur die modernsten Modelle und die neuesten Entwicklungen in der Hörsysteme-Industrie, sondern kann Sie auch über Preise oder den Leistungen der Krankenkassen informieren. Sie erhalten aufzahlungsfreie Hörgeräte von Ihrer Krankenkasse. Dazu müssen Sie zunächst einen Hörakustiker oder HNO-Arzt besuchen und eine, vom HNO-Arzt ausgestellte, entsprechende Verordnung für die Krankenkasse vorlegen. Der Hörakustiker berät sie dann bei den Hörgeräten. Sie können verschiedene Hörgeräte über einen gewissen Zeitraum in Ihrem Alltag ausprobieren und herausfinden, welches Hörgerät für Sie am besten passt.