Mit den Augen hören

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Märchenstunde in Gebärdensprache

In unserem Artikel „Bilingualismus“ haben wir bereits erklärt, wie wichtig eine bilinguale Frühförderung von hörgeschädigten Kindern ist. In unserem heutigen Beitrag möchten wir Ihnen daher zeigen, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt, wie Kinder spielerisch an das Thema herangeführt werden können.

Lesestunde in Gebärdensprache

Beim Surfen im Internet sind wir darauf aufmerksam geworden und finden es eine geniale Idee: eine bilinguale Lesestunde. Die initiale Idee stammte von Gero Scholz und der Elternvereinigung in Berlin, mit dem Ziel die Bilingualität der Kinder zu fördern.

Oft lesen hörende Eltern ihren hörgeschädigten Kindern Geschichten auf Lautsprache vor. Doch viele können nicht alles Gesagte verstehen und aufnehmen, weshalb die abendliche Lesestunde für sie häufig Stress bedeutet. Werden die Kindergeschichten allerdings auf Gebärdensprache vorgetragen, sind die Kinder aufmerksam und interessiert. Sie stellen häufig Fragen und blühen regelrecht auf.

Aber nicht nur für Kinder ist die Lesestunde ein echtes Highlight. Auch die Eltern können lernen, wie sie mit ihrem Kind kommunizieren können.

 

Warum Kinderbücher in Gebärdensprache wichtig sind

Kinder lieben es, wenn sie Geschichten vorgelesen oder erzählt bekommen. Es regt ihre Fantasie  und Konzentrationsfähigkeit an und vor allem wird ihre Sprachentwicklung gefördert. Alles was es dazu braucht, ist etwas Zeit, Ruhe und natürlich ein gutes Buch. Für Hörende ist das kein Problem, denn bei rund 8.000 neuen Kinder- und Jugendbüchern pro Jahr sollte es nicht schwierig sein, ein passendes Buch zu finden. Für Schwerhörige und Gehörlose gestaltet sich die Suche etwas schwieriger. Doch Dank einiger Förderverbände werden von Jahr zu Jahr immer mehr Bücher in Gebärdensprache veröffentlicht.

Doch wie funktioniert das genau? Die Geschichten werden in Gebärdensprachengrammatik übersetzt und von professionellen gehörlosen Gebärdensprach-Sprechern vor einer Kamera erzählt. Die teilweise animierten Illustrationen werden dann anschließend mit dem Erzählervideo zu einem Film zusammengeführt. Für hörende Eltern, Geschwister, Pädagogen – aber auch zur Heranführung der gehörlosen Kinder an die deutsche Schriftsprache – wird die Geschichte außerdem mit dem Originaltext untertitelt und von professionellen Sprechern vertont.

 

Oh Sandmann, lieber Sandmann…

Auch im TV werden mittlerweile immer mehr Sendungen in Gebärdensprache angeboten. Die Sendung „Sandmann“ des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb) geht mit gutem Beispiel voran. Seit April 2017 übersetzen gehörlose Kinder und Jugendliche den Sandmann in Gebärde und begleiten ihn bei seinen Reisen durch das Traumland. Gemeinsam mit dem Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen in Berlin & Brandenburg (ZfK) bauen sie so eine Brücke zwischen den Welten hörender und schlecht oder nicht hörender Kinder.

 

Weiterführende Links:

www.zib.de

www.kinderbuecher.gmu.de

www.biling-ev.de/kinderbuecher-in-gebaerdensprache/

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