Gehörgangsentzündung – Wenn Wasser ins Ohr geht
Nach einem Tag im Wasser beginnt das Ohr zu schmerzen – eine Gehörgangsentzündung ist häufig die Ursache. Erfahren Sie, wie diese schmerzhafte Entzündung entsteht, welche Symptome auftreten und wie Sie mit der richtigen Behandlung und Prävention Ihr Gehör schützen können.
Eine Gehörgangsentzündung, auch Badeotitis genannt, ist oftmals die Folge von Feuchtigkeit im Ohr. Denn eine feuchte Umgebung bietet einen idealen Nährboden für Bakterien oder Pilze, die sich schnell vermehren können. Diese können schmerzhafte Entzündungen verursachen. Mit der richtigen Behandlung und Prävention lässt sich diese Entzündung jedoch effektiv lindern und auch vermeiden.
Was sind die Ursachen für eine Gehörgangsentzündung?
Zu den häufigsten Ursachen einer Gehörgangsentzündung zählen:
- Wasser im Ohr: Beim Schwimmen, Duschen oder bei Aktivitäten im Wasser kann Wasser in den Gehörgang gelangen und dort verbleiben. Besonders bei warmem Wetter oder in Schwimmbädern mit hohem Chloranteil kann dies das Risiko einer Entzündung erhöhen. Denn die feuchte Umgebung gefällt häufigen Erregern von Gehörgangsentzündungen wie Bakterien und Pilzen besonders gut.
- Unsachgemäße Reinigung: Die Verwendung von Wattestäbchen zur Reinigung des Gehörgangs kann das Ohr verletzen und das Risiko einer Infektion erhöhen, da die empfindliche Haut im Gehörgang verletzt wird.
- Hauterkrankungen: Menschen, die an Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Schuppenflechte leiden, sind anfälliger für Entzündungen im Gehörgang, da diese Erkrankungen die Hautbarriere schwächen.
Das Wasser selbst ist also nicht die direkte Ursache, sondern vielmehr die feuchte Umgebung, die das Wachstum von Mikroben begünstigt.
Wie erkennt man eine Gehörgangsentzündung?
Eine Gehörgangsentzündung macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar, die in der Regel mit zunehmender Entzündung stärker werden. Zu den typischen Anzeichen gehören:
- Juckreiz: Zunächst kann es zu starkem Juckreiz im Ohr kommen, der oft als erstes Signal einer beginnenden Entzündung wahrgenommen wird.
- Schmerzen: Der Schmerz im Ohr kann scharf oder stechend sein und sich insbesondere beim Bewegen des Kopfes oder beim Berühren des Ohrs verstärken.
- Rötung und Schwellung: Der Gehörgang kann gerötet und geschwollen sein, was auf die Entzündung der empfindlichen Haut hinweist.
- Ausfluss: In fortgeschrittenen Fällen kann Eiter oder eine klare Flüssigkeit aus dem Ohr austreten. Dieser Ausfluss kann unangenehm riechen.
- Hörverlust und Druckgefühl: In schwereren Fällen kann es zu einem teilweisen Hörverlust oder einem Druckgefühl im Ohr kommen, da die Entzündung den Gehörgang verengt und das Hören beeinträchtigt.
- Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen: In seltenen Fällen kann eine Gehörgangsentzündung auch das Gleichgewicht beeinträchtigen, da das Gleichgewichtssystem im Gehörgang im Innenohr sitzt.
Die Symptome einer Gehörgangsentzündung können schmerzhaft sein, aber mit einer rechtzeitigen Behandlung und präventiven Maßnahmen steht einer schnellen Genesung nichts im Weg.
Wie kann man Ohrenentzündungen behandeln?
Was hilft bei einer Gehörgangsentzündung?
Die richtige Behandlung und Prävention sind das A und O. Eine Gehörgangsentzündung kann in den meisten Fällen schnell und einfach behandelt werden, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Suchen Sie also rechtzeitig einen HNO-Arzt auf. Zunächst ist es wichtig, den Gehörgang gründlich zu reinigen, um überschüssigen Ohrenschmalz oder Eiter zu entfernen.
Ohrentropfen mit antibiotischen oder antimykotischen Wirkstoffen sind in der Regel die erste Wahl, um die Infektion zu bekämpfen. In vielen Fällen lindern diese Tropfen die Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen. Bei stärkeren Schmerzen kann eine Schmerztherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten erforderlich sein. In schwereren Fällen, wenn die Entzündung nicht auf die lokalen Behandlungen anspricht, kann der Arzt eine systemische Therapie mit oralen Antibiotika verschreiben. In sehr seltenen Fällen, wenn sich ein Abszess bildet oder die Entzündung besonders hartnäckig ist, kann sogar eine Drainage erforderlich sein.
Sie selbst können mit einer sanften Wärmebehandlung durch ein warmes Tuch oder eine Wärmflasche zusätzlich helfen, die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Wie kann man einer Gehörgangsentzündung vorbeugen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, das Risiko einer Gehörgangsentzündung zu minimieren:
- Trocknen Sie Ihre Ohren nach dem Schwimmen: Entfernen Sie überschüssiges Wasser nach dem Schwimmen oder Duschen aus dem Ohr, indem Sie den Kopf vorsichtig zur Seite neigen und das Ohr sanft abtrocknen.
- Vermeiden Sie Wattestäbchen: Wattestäbchen können die empfindliche Haut im Gehörgang verletzen und das Risiko einer Infektion erhöhen. Verwenden Sie stattdessen einen weichen Waschlappen oder spezielle Ohrentropfen zur Reinigung des Gehörgangs.
- Verwendung von Ohrstöpseln: Wenn Sie regelmäßig schwimmen oder sich in lauten, feuchten Umgebungen aufhalten, kann das Tragen von speziellen Ohrstöpseln helfen, das Eindringen von Wasser zu verhindern.
- Behandeln Sie Hauterkrankungen rechtzeitig: Wenn Sie an Hauterkrankungen leiden, sollten Sie diese rechtzeitig behandeln, um das Risiko einer Infektion im Ohr zu verringern.
Haben Sie Symptome wie Juckreiz, Schmerzen oder Ausfluss aus dem Ohr bemerkt? Zögern Sie nicht – suchen Sie umgehend einen HNO-Arzt auf. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Ihre Gesundheit zu schützen und langfristige Schäden zu vermeiden. Mehr zu Infektionen im Ohr und wie Sie diesen vorbeugen können, erfahren Sie hier.