Gaming & Hörminderung – Teil 2

Gaming & Hörminderung – Teil 2

Hätten Sie gedacht, dass mehr als 3 Milliarden Menschen in ihrer Freizeit einem erheblichen Risiko für Hörverlust ausgesetzt sind? Besonders bei Gamern, die täglich Videospiele spielen, steigt die Gefahr immens. Im Zuge des aktuellen Videospiel-Trends hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Fernmeldeunion (ITU) einen weltweit ersten globalen Standard für sicheres Hören bei Video-Gameplay und E-Sport-Aktivitäten veröffentlicht. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen, wie dieser genau aussieht.

Das Ziel der Richtlinie, die im Rahmen des Welthörtags 2025 vorgestellt wurde, ist es, das sichere Hören durch neue Standards für Video-Gameplay-Geräte und -Software zu unterstützen. Bislang fehlten solche Maßnahmen und jeder trug selbst die Verantwortung. Das ändert sich nun, auch wenn der Schutz natürlich weiterhin bei jedem Einzelnen beginnt.

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Warum Standards für sicheres Hören beim Video-Gameplay und E-Sport längst überfällig waren

Die Branche rund um Videospiele boomt wie nie zuvor. Mehr als drei Milliarden Menschen zocken regelmäßig am PC, an der Konsole oder am Smartphone. Während viele inzwischen auf den Schutz ihrer Augen achten, etwa durch Blaulichtfilterbrillen, wird das Gehör häufig noch immer vernachlässigt. Dabei sind die Lautstärken beim Gaming teils gefährlich hoch und die Dauer der Spielzeit zu lang.

Besonders kritisch zeigt sich die Situation bei jungen Spielern. Kinder sind lärmempfindlicher als Erwachsene und verbringen gleichzeitig immer mehr Zeit vor Bildschirmen. Die Kombination aus stundenlangem Gaming und aufgedrehter Lautstärke kann schneller als man denkt zu irreversiblen Hörschäden führen.

Ein zentrales Problem unserer digitalen Welt, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mit einem neuen internationalen Standard angehen will. Angesichts der rasanten Entwicklung der Gaming-Branche und der Vielzahl an genutzten Geräten war ein einheitlicher Sicherheitsstandard längst überfällig.

Das klare Signal mit der Veröffentlichung am Welthörtag: Gaming-Spaß und Gehörschutz schließen sich nicht aus. Im Gegenteil, sie gehören zusammen.

Information, Aufklärung und Verantwortung: So schützt die neue Initiative Gamer-Gehör

Ziel der neuen WHO-Initiative ist es, Gamer besser über Hörrisiken aufzuklären und ihnen konkrete Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihr Gehör zu schützen.

Der Ansatz basiert auf drei Säulen: Information, Warnung und technische Schutzfunktionen. Dabei nimmt er insbesondere die Hersteller von Gaming-Hardware und -Software in die Pflicht. Zwar ist die Umsetzung bisher freiwillig, doch die Möglichkeiten sind vielfältig. Denke man hier an an eine simple Anzeige der aktuellen Lautstärke oder automatische Warnungen bei kritischen Werten. Weiter geht da bereits die Echtzeitüberwachung und Kontrolle der Schallbelastung.

Auch Spieleentwickler tragen Verantwortung. Sie haben beispielsweise die Möglichkeit, Sicherheitsfunktionen direkt in ihre Software zu integrieren. Ein Spiel könnte automatisch nach zwei Stunden intensivem Sound pausiert oder vorher zu kleinen Hörpausen anregen. Alternativ lassen sich von Beginn an optimierte Audioeinstellungen einbetten, die Sound mit einem Gehörschutz verbinden.

Weitere Empfehlungen im neuen Standard lauten:

  • Individuelle Lautstärkegrenzen
  • Intuitive Lautstärkeregelung
  • Automatischer Schutz bei Gerätewechsel
  • In-Game-Tutorials zum Hörschutz
  • Kategoriebasierte Soundregler
  • Genreoptimierte Audioprofile
  • Erkennung smarter Endgeräte
  • Familien-Sicherheitsmodus
  • Tracking der Audioexposition
  • Community-Challenges
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Sicheres Hören im Gaming: Warum die neuen WHO-Standards ein Gewinn für alle sind

Wer sich näher mit den neuen WHO-Richtlinien für sicheres Hören im Gaming beschäftigt, erkennt schnell: Sie schaffen eine echte Win-win-Situation für Gamer, Entwickler und das Gesundheitssystem.

Vorteile für Spieler

Durch integrierte Schutzmechanismen entsteht ein stärkeres Bewusstsein für die tägliche Lärmbelastung. Viele wissen nicht, dass einmal verlorenes Hörvermögen irreversibel ist. Die neuen Standards helfen, Hörschäden vorzubeugen und somit langfristig die Lebensqualität zu erhalten.

Gesundheitssystem entlasten

Prävention ist günstiger als Therapie: Werden Hörschäden frühzeitig verhindert, lassen sich langfristig hohe Folgekosten für medizinische Behandlungen und Hilfsmittel einsparen.

Pluspunkt für Entwickler

Game Studios, die die Empfehlungen umsetzen, zeigen Verantwortung und gewinnen das Vertrauen einer gesundheitsbewussten Zielgruppe. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit, Gesundheit und soziale Verantwortung immer wichtiger werden, entsteht daraus ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Wo das Gehör endlich mitspielen darf

Die WHO-Initiative „Make Listening Safe“ setzt mit dem neuen Gaming-Standard einen bedeutenden Meilenstein im Hörschutz. Nach den bereits 2019 und 2022 eingeführten Standards für persönliche Audiogeräte und Veranstaltungsorte schließt die neue Richtlinie eine entscheidende Lücke im Hörschutz und Gaming.

Warum das so wichtig ist? Weil ein Hörverlust meist schleichend beginnt. Viele Betroffene merken erst spät, dass sie die Lautstärke ihrer Spiele stetig erhöhen oder Gespräche im Voice-Chat häufiger nachfragen müssen. Die Gefahr liegt im Verborgenen: Stundenlanges Spielen mit Kopfhörern bei hoher Lautstärke kann das Gehör dauerhaft schädigen und das oft, ohne dass man es sofort bemerkt.

Dabei bedeutet Hörgesundheit weit mehr als nur gutes Hören. Ein unbehandelter Hörverlust kann soziale Isolation begünstigen, Beziehungen belasten und sogar gesundheitliche Folgeprobleme nach sich ziehen. Wer frühzeitig reagiert, schützt nicht nur sein Gehör, sondern auch seine Lebensqualität, sowohl im Spiel als auch im echten Leben. Wenn Sie erste Anzeichen eines Hörverlustes bemerken, hilft Ihnen unser Suchservice, schnell und unkompliziert einen HNO-Arzt oder Hörakustiker in Ihrer Nähe zu finden.

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