Hypnose

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Was Hypnose auch bei Hörproblemen bewirken kann

Hypnose ist doch Hokuspokus! Das denken sicherlich viele. Wir erklären, was Hypnose wirklich ist, wie sie funktioniert und für wen Sie geeignet ist.

Hypnose ist kein Zaubertrick. Ganz im Gegenteil: Hypnose ist eine seriöse Therapieform mit großer Wirksamkeit, welche inzwischen vielfach belegt wurde. Sie kommt bei zahlreichen Problemen erfolgreich zum Einsatz: Von Rauchentwöhnung bis Depression, von Spinnenphobie bis Platzangst. Aber auch beim Thema Hören und Hörminderung findet sie Anwendung.

Wie funktioniert Hypnose?

Hypnose stammt vom altgriechischen Wort „Hypnose“, was „Schlaf“ bedeutet. Hypnose hat eigentlich nichts mit Schlafen zu tun, jedoch lässt es sich mit einem schlafähnlichen Zustand vergleichen. Oftmals ist die Rede von der sogenannten Trance: Ein Zustand, bei dem man sehr ruhig und entspannt und trotzdem geistig hoch konzentriert ist. Eine konzentrierte Tiefenentspannung, bei der man alles ringsum ausblendet und sich nur noch auf einen bestimmten Aspekt konzentriert.

Dieser Zustand lässt sich auch auf ein paar einfache Beispiele aus dem Alltag übertragen: Sie sind vertieft in ein gutes Buch, in einen spannenden Film oder in ein Hörspiel und vergessen alles um sich herum. Oder Sie geraten für ein paar Sekunden ins Tagträumen, zum Beispiel beim Autofahren. Tatsächlich laufen über 80 % unserer Handlungen unbewusst ab. Daher passiert es nicht selten, dass wir eine Ausfahrt auf der Autobahn verpassen oder nicht hören, dass jemand unseren Namen ruft.

Die Hypnotherapie macht sich diesen Zustand zunutze, indem der Patient durch den Hypnotiseur in einen Trancezustand versetzt wird. Dabei konzentriert sich der Patient auf einen bestimmten Aspekt – nämlich den, an dem man dann gemeinsam mit dem Hypnotiseur arbeiten möchte. In diesem Zustand kann der Hypnotiseur nun Einfluss auf das Unbewusste nehmen und neue, positive Gedanken „einpflanzen“. Der Vorteil: Im Trancezustand konzentriert sich der Patient auf sein Gehör und nimmt daher die Botschaft besonders intensiv auf.

 

Ablauf einer Hypnose

Eine Hypnose-Sitzung beginnt meistens damit, dass der Hypnotiseur seinen Patient bittet, sich zu entspannen, die Augen zu schließen und sich voll und ganz auf sein Gehör zu konzentrieren − in der Regel geschieht das im Sitzen oder Liegen. Mittels einer speziellen Sprechtechnik erzeugt der Hypnotiseur zusätzlich eine ruhige und sichere Atmosphäre, in welcher der Patient sich völlig fallen lassen kann.

Sobald der Patient einen Zustand von Tiefenentspannung erreicht hat, rückt das Bewusstsein in den Hintergrund und das Unbewusste kommt in den Fokus. Der Hypnotiseur hilft nun durch Suggestionen und Visualisierungen, die Denkmuster seines Patienten neu zu strukturieren. Dadurch kann Menschen geholfen werden, sich Ängsten zu stellen, Blockaden zu lösen, sich von Angewohnheiten zu befreien und innere Stärke zu gewinnen.

 

Wo wird Hypnose eingesetzt?

Häufig wird eine Hypnotherapie eingesetzt, um gestressten und erschöpften Patienten beim Entspannen zu helfen. Die Therapie soll ihnen helfen, neue Perspektiven zu entwickeln, ihre inneren Kraftquellen zu aktivieren und mehr Selbstvertrauen aufzubauen.

Aber Hypnose geht noch viel weiter, denn sie kann bei Verhaltensänderungen unterstützen: Zum Beispiel bei der Ernährung und Bewegung, um gegen Heißhungerattacken zu kämpfen und um beim Abnehmen zu helfen. Oder auch beim Überwinden der Angst vor Hunden. Aber auch die Entwöhnung vom Rauchen ist ein häufiges Thema, genau wie das Knabbern an Fingernägeln.

Auch beim Arzt kann die Hypnose unterstützend eingesetzt werden: Hier werden klinische Probleme wie Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und Reizdarmsyndrome angegangen. Zudem nimmt Hypnose einen besonderen Stellenwert in der Begleitung medizinischer Operationen ein, wo es darum geht, Ängste zu vermindern und Vertrauen aufzubauen.

Eine Hypnotherapie dürfen nur Personen mit therapeutischer Zulassung durchführen. Dazu zählen Ärzte, Heilpraktiker und Psychotherapeuten. Schon eine Sitzung kann hier große Erfolge zeigen. Doch geht es um tief verankerte Schwierigkeiten, sind oft mehrere Sitzungen sinnvoll, in denen Therapeut und Patient eng zusammenarbeiten und Vertrauen aufbauen.

Was hat Hypnose mit Hörschwierigkeiten zu tun?

Viele fragen sich jetzt sicherlich an dieser Stelle, was Hypnose mit dem Thema Hören und Hörminderung zu tun hat?

Folge von Schwerhörigkeit können Schlafstörungen, Schwindel, Nervosität, Reizbarkeit und rasche Erschöpfbarkeit sein. Aber auch Merk- und Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und depressive Verstimmungen sind nicht selten. Eine Hypnose kann, wie oben beschrieben, Stress abbauen und Verhaltensänderungen herbeiführen, welche die genannten Folgeprobleme einer Schwerhörigkeit lindern können.

Auch im Falle eines Hörsturzes kann Hypnose hilfreich sein, denn bei einem Hörsturz sind Ruhe und Entspannung wichtige Unterstützungsmaßnahmen im Erholungsprozess. Parallel dazu oder etwas später können auch die zugrundeliegenden seelischen und psychosozialen Probleme mittels Hypnotherapie angegangen werden.

Hypnotherapie wird ebenfalls in der Behandlung von Tinnitus angewandt, denn ein Tinnitus ist nicht selten Folge von Stress. Er zermürbt, macht müde, deprimiert und übt seelischen Druck aus. Hypnose kann auch hier dabei helfen, Stress zu mindern und so den Tinnitus zu lindern.

Wenn auch selten, aber dennoch möglich: Hörstörungen können rein seelisch bedingt sein. Meist handelt es sich hierbei um eine Schwerhörigkeit, deren seelische Ursache den Betroffenen nicht bewusst ist, wie beispielsweise unerträgliche Belastungen, die verdrängt wurden. Hypnose kann ein möglicher Weg sein, um sich den Ursachen anzunähern.

Allerdings muss an dieser Stelle auch gesagt sein, dass bei Menschen, für deren Schwerhörigkeit ein HNO-Arzt anderweitige als seelische Ursachen identifiziert hat, Hypnotherapie keinesfalls die Ursachen dieser Schwerhörigkeit bekämpfen kann. Möglicherweise kann sie dabei helfen, mit den Symptomen und Folgeproblemen besser umzugehen. Wenn Sie also über eine Therapie mittels Hypnose nachdenken, sprechen Sie dies im Vorfeld auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, und im Falle einer vorliegenden Schwerhörigkeit, vor allem mit Ihrem HNO-Arzt ab.

Die Stimme − ein wichtiges Werkzeug für jeden Hypnotiseur

Neben einer entspannten Atmosphäre spielt die Stimme des Hypnotiseurs eine sehr wichtige Rolle, denn sie verleiht ihm Präsenz und Ausdruck und zugleich verstärkt sie seine Suggestionskraft. Oftmals ist sie Folge von intensiven Trainings, denn um ihre Patienten augenblicklich in den Bann ziehen zu können und sie so zu hypnotisieren, trainieren alle professionellen Hypnotiseure ihre Stimme fast jeden Tag. Sie werden dabei sensibilisiert, ihre hypnotische Stimme bewusster und gezielter einzusetzen.

Doch was macht eine hypnotische Stimme wirklich aus? Jeder kennt das: Eine Stimme fesselt uns vom ersten Augenblick an. Sobald wir sie hören bekommen wir ein Gefühl von Vertrauen und Sympathie. Des Rätsels Lösung: Sprechtechnik, gepaart mit Emotion und Persönlichkeit. Hypnotiseure achten auf ihre Atmung, Resonanz, Artikulation und verbinden das mit einer guten Geschichte, um ihre Zuhörer zu fesseln. So kann die Frage, ob eine falsche Sprechweise eine Hypnose verhindern oder erschweren kann, ganz klar bejaht werden.

Wie sicher ist Hypnose?

Viele Menschen fühlen sich bei dem Gedanken an eine Hypnose unsicher. Es ist eine unbekannte Situation − klar, dass einem hier Zweifel kommen. Typische Fragen, die einem in den Kopf schießen: Verliere ich dabei die Kontrolle? Kann der Hypnotiseur mit mir machen, was er will? Wache ich vielleicht nie wieder richtig auf?

Doch wir können Sie beruhigen: Hypnose baut vollständig auf Ihrem eigenen Willen auf. Das heißt, gegen Ihren Willen können Sie weder in Hypnose versetzt werden, noch die Suggestionen des Hypnotiseurs verinnerlichen. Mitarbeiten und zustimmen ist Pflicht, denn anders funktioniert Hypnose nicht. Außerdem können Sie den Trancezustand in jeder Sekunde wieder verlassen. Sollten Sie sich also nicht mehr wohlfühlen, beenden Sie das Ganze.

 

Bin ich empfänglich für Hypnose?

„Ich und Hypnose? Das klappt niemals!“ Ein weiteres Vorurteil, das wir hiermit gerne widerlegen. Denn grundsätzlich ist jeder fähig, sich in Hypnose versetzen zu lassen. Aber auch hier gilt: Sie müssen es wirklich wollen. Wenn Sie sich innerlich dagegen wehren, werden sie kaum in eine echte Trance finden können.

Sollte es beim ersten Versuch nicht gleich funktionieren, ist das auch kein Weltuntergang. Das ist eigentlich ganz normal, denn Hypnose ist eine Übungs- und nicht zuletzt Vertrauenssache. Wenn die Chemie zwischen Hypnotiseur und Patient nicht stimmt, lässt sich auch der gewünschte Effekt nicht erzielen. Wer jedoch offen ist, seinem Hypnotiseur vertraut und sich fallen lassen kann, ist auch empfänglich für die Hypnose.

 

Hypnotisieren im Selbstversuch

Es ist tatsächlich möglich, sich selbst in Hypnose zu versetzen. Vermutlich brauchen Sie dafür nur etwas Zeit und Geduld, wenn Sie eine tiefe Trance erreichen möchten. Sie können einen Kurs zur Selbsthypnose besuchen oder sich von einem erfahrenen Hypnotiseur anleiten lassen. Auch autogenes Training ist eine Art von Selbsthypnose und besonders für Anfänger gut geeignet.

Eine qualifizierte Hypnose kann bei vielen Problemen und Veränderungen hilfreich sein. Auch rund um das Thema Hören und Hörminderung gibt es einige Anwendungsgebiete. Also warum nicht einfach mal probieren? Sie haben es in der Hand! Sprechen Sie bei Ihrem nächsten Arztbesuch das Thema Hypnose an und klären Sie mögliche Lösungen zur Behebung oder Minderung von Hörschwierigkeiten.

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