Kann man sich das Ohr brechen?

Kann man sich das Ohr brechen?

Gebrochenes Ohr: Spurensuche in den Archiven von Dr. Google 

„Brich dir dafür mal nicht das Ohr“. Gemeint ist: Man soll es nicht übertreiben. Aber gibt es wirklich ein gebrochenes Ohr? Wir haben einen „Experten“ gefragt: Doktor Google.

Auf einen Blick

  • Gebrochenes Ohr – das steckt dahinter
  • Mögliche Fehlbildungen der Ohren
  • So ist die Ohrmuschel aufgebaut

Gebrochenes Ohr, was ist das? Bei unserer Suche stoßen wir zuerst auf andere Suchende. In Foren wird gefragt, ob das abgeknickte Ohr oder das mit dem Tischrand konfrontierte Ohr des Kindes gebrochen sein könnte. Neben viel Laien- und Halbwissen finden wir auch eine seltsame Frage eines Ringers, die unser erster Hinweis sein könnte: Dieser fragt nach einer Möglichkeit, sich absichtlich das Ohr zu brechen. 

Das Blumenkohl-Ohr bei Sportlern

Warum sollte jemand dies tun? Hier sind wir einem absurden Schönheitsideal auf der Spur: dem sogenannten Blumenkohl-Ohr. Diese dauerhafte Entstellung des Ohres wird von einigen Sportlern als eine Art Trophäe getragen, die sie als Veteranen ihres Sportes „auszeichnen“ soll. Besonders betroffen sind Personen, die Sportarten wie Judo, Ringen, Rugby oder Boxen ausüben, weshalb es auch als Ringerohr bekannt ist. Doch dies ist nicht gerade ungefährlich, denn es kann zu Spätfolgen kommen. Es wird sogar von der Möglichkeit des Aufplatzens berichtet. Aber handelt es sich dabei um ein gebrochenes Ohr? Nach kurzer Recherche finden wir heraus: Das Phänomen entsteht durch Blutergüsse oder eine Unterversorgung des Knorpelgewebes. Also bei den Sportlern finden wir kein gebrochenes Ohr, sondern manchmal ein Blumenkohl-Ohr. 

Ist ein gebrochener Ohrknorpel möglich?

Stattdessen beschäftigen wir uns mit dem Aufbau des Ohres. Die Ohrmuschel ist ein elastisches Gebilde aus Knorpeln. Aber wie elastisch ist es wirklich? Knorpel können reißen, was uns wieder zum Blumenkohl- beziehungsweise Ringerohr führt. Allerdings kann der elastische Ohrknorpel nicht brechen, zumindest normalerweise nicht.  

Doch dann stoßen wir auf einen medizinischen Bericht aus dem Jahre 2011. Es wird von einem seltenen medizinischen Befund gesprochen: einer echten Ossifikation der Ohrmuschel, also einer Verknöcherung. In der medizinischen Literatur sind 18 bekannte Fälle dokumentiert, die durch Erfrierungen oder Altersveränderungen ausgelöst wurden. Für die Recherche haben wir uns zwar sprichwörtlich das Ohr gebrochen, waren aber erfolgreich. Denn durch die extrem seltene Verknöcherung ist es theoretisch tatsächlich möglich: Es gibt also ein gebrochenes Ohr – allerdings passiert dies nur extrem selten und wohl kaum bei einem Alltagsunfall, sondern nur bei einer vorherigen Verknöcherung der Ohren.  

Was ist die Ohrmuschel? 

Die Ohrmuschel (Auricula) bildet gemeinsam mit dem äußeren Gehörgang und dem Trommelfell das Außenohr. Die Form und Größe der Ohrmuschel sind angeboren und sehr unterschiedlich, denn jedes Ohr ist einzigartig.

Genau genommen ist die Ohrmuschel eine trichterförmige Hautfalte, die von einem elastischen Ohrknorpel gestützt wird. An der Vorderseite haftet die Hautfalte besonders fest am Knorpel. Der untere Teil der Ohrmuschel – das Ohrläppchen – enthält keinen Knorpel, es besteht nur aus Fettgewebe

Mögliche Fehlbildungen der Ohren

Unter dem Begriff  Ohrmuschelfehlbildung  werden sowohl funktional nicht beeinträchtigende Anomalien als auch ausgeprägtere Ohrmuschelveränderungen bis hin zum völligen Fehlen der Ohrmuschel zusammengefasst.  

  • Blumenkohl-Ohr: Auch Ringerohr oder Boxerohr genannt. Eine bleibende Entstellung des äußeren Ohres, die durch Blutergüsse in der Ohrmuschel entsteht, wenn es zur bindegewebigen Organisation des Blutergusses kommt oder die Versorgung des Knorpelgewebes mit Nährstoffen verhindert wird. 
  • Abstehohren: Angeborener, meist beidseitiger Form- und Stellungsfehler der Ohrmuschel. Je nach Schweregrad sollten abstehende Ohren operativ korrigiert werden, am besten vor der Einschulung eines Kindes. 
  • Aztekenohr: Eine angeborene Fehlbildung der Ohrmuschel, auch Hängeohren genannt. 
  • Taschenohr: Beim Taschenohr sind die oben gelegenen Teile der Ohrmuschel von außen nicht zu erkennen. Sie liegen  wie in einer Tasche  unter der Haut. In Europa ist dieses Krankheitsbild sehr selten, in Asien kommt es häufiger vor. 
  • FragezeichenohrBeim Fragezeichenohr verläuft eine quere Spalte durch das Ohr. Diese verzieht die unteren Teile der Ohrmuschelwindung und verleiht dem Ohr so das Aussehen eines Fragezeichens.  
  • Stahl-Ohr: Beim Stahl-Ohr besteht eine überzählige Falte im Bereich vor der großen Ohrmuschelwindung, das Ohr steht deshalb häufig ab. Zudem kann die große Ohrmuschelwindung nach außen statt nach innen gekrempelt sein.  
  • Tassenohr: Beim Tassenohr hängt die große Ohrmuschelwindung wie der Rand einer Tasse kappenartig über das übrige Ohr. Außerdem ist die große Ohrmuschelwindung oft zu kurz angelegt. Dadurch kommt es zu einem Zusammendrücken und einem Einkrempeln der Ohrmuschel. 

Es gibt nicht nur das Ringerohr, sondern auch das Taucherohr. Wenn Sie erfahren wollen was sich hinter dem Begriff versteckt, dann lesen Sie unseren Artikel Taucherohr durch Schwimmbad“. 

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