Richtig Hinhören soll gelernt sein

Richtig Hinhören soll gelernt sein

Mit den folgenden Spielen zum bewussten Training Ihres Gehörs, können Sie nicht nur Ihr Hörverständnis verbessern, sondern Ihnen ist auch ein sinnvoller Zeitvertreib garantiert.

Wie aus Hören Verstehen wird

Die Funktionsweise des menschlichen Ohrs ist einzigartig. Sobald ein Geräusch wahrgenommen wird, löst dies eine Art Kettenreaktion aus. Zuallererst trifft Schall auf das Außenohr, wodurch die Ohrmuschel angeregt wird, diese Schallwellen an das Trommelfell weiterzuleiten. Das empfindliche Trommelfell gerät dadurch in Schwingung und diese Schwingungen werden wiederum an das Gehörknöchelchen übertragen. Somit wird der Schall verstärkt und erreicht anschließend das Innenohr.

Hier sitzen spezielle Rezeptoren, die Wellenbewegungen aufnehmen und sie in elektrische Impulse umwandeln. Zu guter Letzt werden diese Reize über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet und dort entschlüsselt. Fällt ein Teil dieser Kettenreaktion aus, ist leider nicht gewährleistet, dass Sie die Geräusche auch tatsächlich richtig verstehen und einordnen können.

Es fängt mit dem Unverständnis einiger Wörter an, geht über zu Schwierigkeiten bei der Gesprächsverfolgung und entwickelt sich letztlich zu einem wirklichen Kommunikationsproblem: Die meisten Menschen nehmen ihre Schwerhörigkeit meist viel zu lange gar nicht wahr oder verdrängen sie gezielt. Hiermit ist jedoch niemandem einen Gefallen getan, denn nicht nur Sie werden mit der Zeit immer frustrierter, sondern auch Ihr Gegenüber.

Während Ihre Schwerhörigkeit für Sie zu einer Gewohnheit wird, gerät die richtige Verarbeitung von Geräuschen für Ihr Gehirn in Vergessenheit. Um die fehlenden Informationen auszugleichen, greift Ihr Gehirn auf bereits vorhandene Erfahrungen zurück, die jedoch nicht immer in den Kontext passen. Falls Sie bemerken sollten, dass Ihr Gesprächspartner sich oft wiederholen muss oder das Vogelgezwitscher im Garten immer leiser wird, sollten Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen! Stellen Sie Ihr Gehör auf die Probe und machen Sie einen Hörtest bei dem Hörakustiker oder HNO-Arzt Ihres Vertrauens.

Wie Sie sich Ihrer neuen Hörsituation anpassen können

Haben Sie einmal den Schritt zum Hörgerät gewagt, werden Sie eine enorme Verbesserung Ihrer Lebensqualität feststellen können. Durch die nun gesteigerte Geräuschwahrnehmung müssen Sie sich jedoch zunächst an die veränderte Hörsituation anpassen. Ihr Gehirn gewöhnt sich nur langsam wieder daran, eng mit Ihrem Gehör zusammen zu arbeiten, um zuvor kaum wahrnehmbare Geräusche interpretieren zu können. Mit einem gezielten Hörtraining können Sie diesen Prozess unterstützen! Denn wenn Sie Ihre Konzentration auf das Hören legen, verbessern Sie somit auch gleichzeitig das Verstehen.

Die folgenden Übungen eignen sich selbstverständlich auch für Menschen ohne ein Hörgerät!

1: Was raschelt denn da?

Für diese Übungen müssen Sie sich in die Natur begeben. Auch Garten, Balkon oder Terrasse funktionieren genauso gut. Setzen Sie sich und schließen Sie die Augen. Nehmen Sie sich einen Augenblick der Entspannung und hören Sie genau hin. Welche Geräusche nehmen Sie wahr? Die spielenden Nachbarskinder, vorbeirauschende Autos oder etwa das Summen einer Biene? Lassen Sie diese auf sich wirken und entscheiden Sie, welche Gefühle bei Ihnen ausgelöst werden.

Diese Übung hängt mit dem emotionalen Aspekt des Hörens zusammen. Denn wenn Sie herausfinden, welche Geräusche in Ihnen Unbehagen auslösen, können Sie diese leichter außer Acht lassen.

Sie sind auf der Suche nach Geräuschen, die Glücksgefühle in Ihnen auslösen? Hier können Sie unseren Artikel über „Geräusche, die glücklich machen“ lesen.

2: Dem Rascheln auf der Spur

Diese Übung knüpft an die Vorherige an. Sobald Sie die Geräusche erfolgreich identifiziert haben, versuchen Sie herauszufinden, aus welcher Richtung sie kommen.

Dabei ist das Ziel, dass Sie die Klangvielfalt differenziert wahrnehmen können und Ihr Richtungshören gezielt stärken.

3: Lippenlesen

Diese Übung ist etwas für alle Serienjunkies und Filmliebhaber. Während Sie das nächste Mal Ihr Lieblingsprogramm verfolgen, schalten Sie einfach den Ton ab. Können Sie anhand der Lippenbewegungen identifizieren, was gesagt wird?

Während eines Großteils unserer Konversationen spielt nicht nur das tatsächlich Gesprochene eine Rolle, sondern auch die Mimik. Sobald Sie einen Gesprächspartner vor sich haben, achten Sie auch automatisch auf die optischen Hinweise und versuchen Sie diese zu interpretieren. Hierzu gehört vor allem die Bewegung der Lippen, aber auch Wangen und Zunge sind von Bedeutung. Diese Übung macht Sie hierfür aufmerksamer und fördert gleichzeitig auch die sprachliche Verarbeitung im Gehirn.

4: Yoga

Für diejenigen, die nebenbei auch auf der Suche nach einem neuen sportlichen Hobby sind, haben wir die Lösung: Yoga! Bekannt als Mittel zur Entspannung, gewährt Yoga allerdings auch einige Vorteile für Ihren Körper. Tatsächlich existieren gewisse Yoga-Posen, die Ihr Gehör unterstützen können. Die Baum- oder Kamel-Pose regen etwa die Durchblutung in Ohren sowie Gehirn an und steigern somit die Nervenfunktion. Einigen Forschungen zufolge soll das regelmäßige Praktizieren von Yoga, die Beschwerden eines Tinnitus abschwächen können.

5: Doppelt hält besser

Für diese Übung müssen Sie sich zwei Familienmitglieder oder Freunde zur Hilfe nehmen.

Die Personen halten sich jeweils in verschiedenen Teilen des Raums auf und Sie platzieren sich mittig zwischen ihnen. Nun beginnen beide Mitspieler Ihnen etwas zu erzählen und Sie versuchen beiden gleichzeitig zu folgen. Alternativ kann diese Übung auch mit elektronischen Geräuschquellen durchgeführt werden.

Hierdurch wird Ihr Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung geschult und Sie lernen, verschiedene Informationen gleichzeitig verarbeiten zu können.

Seien Sie nicht entmutigt, falls das Training nicht so gelingt, wie erhofft. Bekanntlich ist Geduld der Schlüssel zum Erfolg! Die schrittweise Steigerung der Schwierigkeit der Aufgaben erzeugt einen nachhaltigen Lerneffekt und lässt eine sichere Gewöhnung zu.

Falls Sie noch mehr Spiele für klein und groß entdecken möchten, können Sie in unsere Artikel „Mäuschen, piep einmal!“ und „Spielend die Ohren entdecken“ reinlesen.

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