Hörspaziergang – Reisen mit den Ohren
Viele Städte bieten Hörspaziergänge an, um Menschen ganz besondere Orte näher zu bringen und ein Erlebnis mit allen Sinnen zu bieten. Gleichzeitig können schwerhörige Gäste hierzulande immer mehr Services auf ihren Reisen nutzen, die erhebliche Mehrwerte bieten.
Auf einen Blick
- Hörspaziergang durch Deutschland
- Unbeschwert Reisen – trotz Schwerhörigkeit
- Hörunterstützende Technik
Ob in Berlin, Bremen oder Hannover – Hörspaziergänge sind immer beliebter, um Menschen für Städte und ihre besonderen Orte zu interessieren. Ähnlich wie in einem Museum begleiten so genannte „Audioguides“ Interessierte bei ihren Streifzügen durch eine Stadt, oder auch den ländlichen Raum. Sie erläutern Wissenswertes zu verschiedenen Themen – direkt aufs Ohr der Teilnehmer. Das Angebot richtet sich an gut Hörende, aber auch Menschen mit einer Schwerhörigkeit können problemlos an den Hörspaziergängen teilnehmen. Längst benötigen Sie für die Hörguides keine speziellen Hardwarelösungen mehr. Sie können einfach die gewünschten Audiofiles auf das eigene Smartphone heruntergeladen und direkt über das Hörsystem abspielen.
Hörspaziergang durch Deutschland
Bremen erleben
In Bremen gibt es kostenlose Hör-Entdeckungsreisen, die man einfach auf das Smartphone runterladen kann. Es gibt Audioguide-Touren für Erwachsene, für Kinder und sogar auf Plattdeutsch. Die Hörstation „Bremer Stadtmusikanten“ ist natürlich mit dabei. Wie lange der Hörspaziergang dauert, kann jeder selbst bestimmen. So kann der Hörspaziergang eine bis zweieinhalb Stunden dauern. Die Audiodateien sind je Standort zwischen drei und fünf Minuten lang.
Kurioses entdecken in Berlin Mitte
Beim Hörspaziergang „Mitte-Schritte“ durch das historische Zentrum von Berlin erfassen Teilnehmer die Stadt nicht nur mit ihren Augen. Sie erfahren Hintergründe und Kurioses und machen dort Entdeckungen, wo andere achtlos vorbeilaufen. Beispielsweise hören sie, wie die Jungen Pioniere in der DDR den Fernsehturm am Alexanderplatz besangen oder lauschen der bedächtigen Atmosphäre im Berliner Dom. Berlinexperten geben zudem interessante Anekdoten zum Besten.
Hannover zum Hören
In Hannover gibt es eine Reihe von Hörspaziergängen. Ob „Eilenriede Im Ohr“ bei dem Sie etwas über Rückepferde, alte Bürgerrechte, Buschwindröschen und den Klimawandel erfahren oder dem „Audioguide Waldstation Eilenriede“. Er bringt Kindern und Erwachsenen Wissenswertes über die Walderlebnis-Stationen auf dem Gelände näher. Bei der Tour „Wunderbare Wasserwege“ in der Ricklinger Masch entdecken und hören Sie im und am Wasser zahlreiche Pflanzen und Tiere. Welche weiteren Angebote hinter „Hannover zum Hören“ stecken, erfahren Sie hier.
Trotz Schwerhörigkeit unbeschwert Reisen
Neben Hörspaziergängen bieten immer mehr Gastgeber und Sehenswürdigkeiten speziell für Menschen mit einer Schwerhörigkeit einen besonderen Hörkomfort an:
Bluetooth LE Audio. Diese nächste Generation von Bluetooth-Audio wird in der Zukunft dank der Audio Sharing-Funktion die Übertragung von Audio-Signalen, etwa von Smartphones oder Fernsehern, gleichzeitig auf mehrere Hörgeräte oder Kopfhörer in individueller Lautstärke ermöglichen. Dadurch ist es möglich, die Tonspur auch an öffentlichen Orten wie Kirchen oder Museen, aber auch in Kinos direkt ins Hörgerät zu übertragen. Die Lautstärke lässt sich leicht anpassen, zudem kann man sogar die eigene Sprache auswählen.
Die App „Greta“ ermöglicht Menschen mit einer Schwerhörigkeit einen komfortablen Kinobesuch. Sie zeigt deutsche und fremdsprachige Untertitel zum laufenden Film an. Die App „Greta“ funktioniert in allen Kinos für ausgewählte Filme.
Darüber hinaus hält das bundesweite Informationssystem für barrierefreie Tourismusangebote in Deutschland „Reisen für Alle“ eine Reihe von Informationen für ein barrierefreies Reisen für Menschen mit einer Schwerhörigkeit bereit. Hier haben Sie die Möglichkeit, nach Einrichtungen zu suchen, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Beispielsweise, in welchen Hotels es hörunterstützende Technik gibt. Eine Reihe von Regionen bieten Menschen mit einer Schwerhörigkeit zudem ein besonderes Urlaubsangebot: Schon bei der Urlaubsplanung und Buchung können Gäste hörunterstützende Technik nutzen.
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Hörunterstützende Technik
- Digitalwecker und Empfänger für eingehende Rufe und Alarme. Sie erhalten einen Hinweis durch ein Lichtsignal, einen lauten Rufton und eine Symbol-Anzeige.
- Der Alarmmonitor erkennt einen Alarm in der Umgebung, wie beispielsweise eine Rauchmeldung und gibt ihn direkt an den Digitalwecker weiter.
- Dank der Funkklingel erhalten Sie eine Info, wenn jemand die Türglocke betätigt.
- Das Vibrationskissen wandelt Weck- und Rufsignale in Vibrationsimpulse um.
- Induktionsschleifen an Hoteleingängen und in Tagungsräumen machen Ihnen Musik und Redebeiträge zugänglich.
- Bluetooth LE Audio: Diese moderne Bluetooth-Entwicklung wird zukünftig dank der Audio Sharing-Funktion die Übertragung von Ton-Signalen, etwa von Smartphones oder Fernsehern, gleichzeitig auf mehrere Hörgeräte oder Kopfhörer in individueller Lautstärke ermöglichen und wird nach und nach über einen längeren Übergangszeitraum von einer Technologie zur nächsten Technologie die Induktionsschleifen ablösen. Bluetooth LE Audio ist besonders für Nutzer von Hörgeräten und Hörimplantaten ein Gewinn. Denn durch Bluetooth LE Audio ist es möglich, die Tonspur auch an öffentlichen Orten wie Kirchen oder Museen, aber auch in Kinos direkt ins Hörgerät zu übertragen. Die Lautstärke lässt sich leicht anpassen, zudem kann man verschiedene Sprachen auswählen.
- Fernsehen und Musikhören mit dem Hörgerät: Mit Bluetooth LE Audio kann der Ton direkt auf die Hörgeräte übertragen werden. Eigene TV-Hörverstärker oder -Adapter wären dann für Hörgeräteträger in Zukunft nicht mehr nötig.
- Rauchmelder im Schlafbereich warnen mit Lichtsignalen.
Auf Reisen sammeln wir viele neue Eindrücke, die uns Impulse verleihen und unseren Horizont erweitern. Das gilt natürlich auch für Menschen mit einer Schwerhörigkeit. Allerdings gibt es beim Reisen mit Hörsystemen einiges zu beachten.
Wie unterschiedlich sich einzelne Regionen und Sehenswürdigkeiten wie Kirchen in Deutschland anhören, kann man schon vor der Reise auf www.so-klingt-deutschland.de erfahren.
