Wenn Spielzeug zu laut ist

Wenn Spielzeug zu laut ist

Ohren auf beim Kauf der Weihnachtsgeschenke für die lieben Kleinen: Denn oftmals ist Spielzeug zu laut und schädigt das Gehör – und das gilt ganz besonders für die empfindlichen Baby- und Kinderohren.

Auf einen Blick

  • Viel zu laut: Pistolen oder Quietsche-Entchen machen zu viel Lärm
  • Spielzeug schädigt Gehör des Kindes
  • Was ist ein Knalltrauma?
  • Tipps zum Schutz von Kinderohren

Ob das Polizeiauto mit Martinshorn, die Spielzeugpistole, das Quietsche-Entchen oder die Babyrassel – all dies liegt auch in diesem Jahr wieder Tausendfach unter dem Weihnachtsbaum. Wussten Sie, dass viele Spielzeuge für Kinderohren so laut wie ein startender Düsenjet sind und das Gehör Ihres Kindes schädigen?

Eigentlich wollen Mama, Papa, Oma und Opa oder Freunde den Kindern eine Weihnachtsfreude machen. Sie achten beim Geschenkekauf daher selbstverständlich darauf, die Vorlieben von Babys, Kleinkindern oder schon etwas Größeren unbedingt zu treffen, wie beispielsweise die Lieblingsfarbe des Kindes. Und sie achten auch darauf, dass das Kinderspielzeug altersgerecht ist. Aber, dass Spielzeug oft zu laut und die neue Lieblingsfeuerwehr oder auch das Quietsche-Entchen für das kindliche Gehör regelrechter Lärm ist, wissen viele nicht.

Spielzeug schädigt Gehör Ihres Kindes

Wenn Spielzeug zu laut ist: Eine Babyrassel kann bis zu 90 Dezibel erreichen und ist damit so laut wie ein vorbeifahrender Zug. Ein lautes Spielzeughandy kommt auf bis zu 133 Dezibel, das süße kleine Quietsche-Entchen ist mit 130 Dezibel so laut wie ein startender Düsenjet. Das alles ist schon für das erwachsene Gehör viel laut und erst recht für die viel empfindlicheren Ohren von Babys und Kleinkindern eine gefährliche Zumutung. Zum Vergleich: Normalerweise liegt die Gesprächslautstärke bei etwa 65 Dezibel. Am Arbeitsplatz ist ab 85 Dezibel gesetzlich ein Hörschutz vorgeschrieben, denn schon bei einer längerfristigen Beschallung von 85 Dezibel können bei erwachsenen Menschen Hörschäden auftreten. Bei den empfindlichen Kinderohren kann viel früher eine Hörminderung entstehen. Bedenken Sie außerdem: Zu viel Spielzeug vermindert die Konzentrationsfähigkeit, Fokussierung und Kreativität. Oft reichen beispielsweise Spielfiguren oder Tiere, die Kinder bei unterschiedlichen Rollenspielen nutzen. Eine sprechende Puppe oder ein großes Puppenhaus lassen sich durch die kindlichen Selbstgespräche oder Eigenbauten aus Pappe, Holz oder Knete selbst gestalten.

Was ist ein Knalltrauma?

Ein Knalltrauma ist eine Schädigung des Innenohrs durch einen lauten Knall. Dabei reicht eine kurze Druckwelle von maximal drei Millisekunden aus, die ins Ohr eindringt. Die Druckwelle schädigt die Haarzellen im Innenohr. Das ist eine irreversible Beschädigung. Das Knalltrauma als kurzes Ereignis ist nur ein mögliches Schalltrauma. Bei längerer Lärmeinwirkungen kann das Trommelfell des Kindes verletzt werden, man spricht dann vom Explosionstrauma. Noch längere Lärmberieselungen können zu Lärmtraumata und schließlich einer Lärmschwerhörigkeit führen.

Übrigens: Ähnliche Krankheitsbilder können auch durch eine Stoffwechselstörung, die zu einem Sauerstoffmangel und der Bildung von freien Radikalen führt, entstehen.

Ist das Spielzeug zu laut? Tipps zum Schutz von Kinderohren

  • GS-Zeichen: Laut Information der „Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder“ in Bonn sollten Eltern nur Spielzeug kaufen, dass ein GS-Zeichen trägt. Kaufen Sie kein Kinderspielzeug, das den Warnhinweis „von den Ohren fernhalten“ enthält, denn Kinder vergessen diesen Hinweis beim Spielen.
  • Auf eigenes Gehör verlassen: Fehlt eine ausreichende Kennzeichnung, sollten Sie sich unbedingt auf Ihre eigenen Ohren verlassen. Empfinden Sie ein Geschenk als zu laut, ist es das auch für Kinder.
  • Lärm reduzieren – Lautsprecher abkleben: Haben Sie trotzdem etwas Lautes im Kinderzimmer, können Sie diese Lärmquellen leiser gestalten. Zur Reduzierung des Lärms kleben Sie einfach Abdeckklebeband über die Lautsprecher des Spielzeuges.
  • 60-60-Regel: Die britische Selbst-Hilfe-Organisation „Deafness-Reasearch“ (Taubheitsforschung) setzt auf die 60-60-Regel beim Gebrauch von Audioplayern: Maximal 60 Minuten bei maximal 60 Prozent der Lautstärke.
  • Mithörer: Ist der Player so laut, dass Sie als Außenstehender trotz Kopfhörer mithören können, ist die Lautstärke zu hoch eingestellt.
  • Spielmatten und Teppiche: Damit können sie effektiv beispielsweise die Lautstärke von Bauklötzen dämpfen.
  • Computer in einen separaten Raum stellen: Computerspiele können störend für andere sein. Stellen Sie deshalb den Kindercomputer, wenn Sie diesen nutzen möchten, in einen ungestörten Raum und nicht ins Wohnzimmer oder andere Gemeinschaftsräume.

Übrigens, unseren Ohren wird es manchmal einfach zu viel, daher sollten Sie sich und Ihrem Kind unbedingt Lärmpausen gönnen, wenn es einmal sehr laut war, wie beispielsweise auch in Krippe und Kindergarten. Einen Schallpegel von mehr als 80 Dezibel über einen längeren Zeitraum sollten Sie möglichst komplett vermeiden. Mit diesen Tipps schützen Sie nicht nur Ihre Ohren und die Ihrer Kinder und Enkelkinder, sondern ganz nebenbei auch Ihre Nerven.

Mit dem richtigen Geschenk eine große Freude bereiten

Seit Jahrzehnten ein Klassiker und auch heutzutage sehr beliebt: Hörspiele oder Musik. Die Texte und Wiederholungen erfreuen Kinder und trainieren spielerisch das Zuhören.  Hier finden Sie einige aktuelle Hörspieltipps für jede Altersklasse. Schauen Sie doch gleich mal rein.

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